Bochum. Die Sorgen in der Corona-Krise wachsen. In Bochum gibt es zwei weitere Tote. Die Zahl der Infizierten hat die Schwelle von 8000 überschritten.

Erneut sind in Bochum zwei Corona-Tote zu beklagen. Ein 91-jähriger Mann starb im Knappschaftskrankenhaus Langendreer an den Folgen von Covid-19. Das Geriatrie-Zentrum Marien-Hospital, in dem seit einem Corona-Ausbruch Anfang Dezember ein Aufnahmestopp gilt, trauert um eine 82-jährige Patientin, die zwar nicht an, aber mit dem Virus starb.

Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Virus auf 63. Hinzu kommen 24 Verstorbene mit zuvor positiven Corona-Tests.

Corona in Bochum: Schwelle von 8000 Infektionen ist überschritten

Binnen 24 Stunden gab es in Bochum 122 bestätigte Neuinfektionen. Deren Gesamtzahl seit Ausbruch der Pandemie steigt damit auf 8032. Davon gelten 6557 Frauen und Männer (267 mehr als am Vortag) als genesen. Der Inzidenzwert (Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen) sinkt von 162,6 auf 147,3. Das könnte aber daran liegen, dass an den Weihnachtagen deutlich weniger Tests vorgenommen wurden. Schon in der nächsten Woche, so die Befürchtung, könnten die Zahlen wieder massiv steigen.

+++ Damit Sie keine Nachrichten aus Bochum verpassen: Abonnieren Sie unseren WAZ-Newsletter. +++

Schon jetzt bekommt Bochum die Auswirkungen der Pandemie immer bedrohlicher zu spüren. Im Dezember hat sich die Zahl der Corona-Toten nahezu verdoppelt. Zu Monatsbeginn verzeichnete die Stadt insgesamt 47 Sterbefälle im Zusammenhang mit Covid-19. Aktuell sind es 87. Allein seit Montag meldeten die Gesundheitsbehörden sieben Todesfälle.

Bisher keine Zunahme jüngerer Todesopfer

Anders als in Revierstädten wie Oberhausen war in Bochum zuletzt keine Zunahme von jüngeren Covid-19-Todesopfern zu beobachten. Der jüngste Verstorbene im Dezember war ein Mann, dessen Alter die Stadt mit Mitte 40 angab. Die jüngste verstorbene Frau war 58 Jahre. Der weit überwiegende Teil der Corona-Toten gehört nach wie vor der Altersgruppe ab 70 Jahre an.

Intensivbetten werden knapp

203 Covid-19-Erkrankte, davon 39 Intensivpatienten, werden derzeit in den Bochumer Krankenhäusern versorgt. Dort ist die Lage weiterhin kritisch.

Beispiel Bergmannsheil: Von den insgesamt 72 Intensivbetten sind 65 belegt – davon elf mit Covid-19-Erkrankten. „Wir haben unsere OP-Kapazitäten eingeschränkt. Wir konzentrieren uns neben der Versorgung der Covid-19-Patienten derzeit auf die Versorgung von Schwerstverletzten und schwerkranken Notfallpatienten“, berichtet Sprecher Robin Jopp.

Beispiel St.-Josef-Hospital: Hier sind 16 der 18 Betten auf der Internistischen Intensivstation belegt, davon 13 mit Covid-19-Patienten. OPs werden verschoben. „Medizinisch dringend erforderliche Behandlungen und Eingriffe, etwa bei Krebserkrankungen, werden aber selbstverständlich weiter vorgenommen", versichert Sprecher Jürgen Frech.

Stadt appelliert: Silvester ohne Feuerwerk

„Die Beschäftigten in den Bochumer Kliniken sind jetzt schon stark durch die Versorgung von Corona-Patientinnen und Patienten ausgelastet“, sagt Stadtdirektor Sebstian Kopietz und appelliert nochmals an die Bevölkerung, zu Silvester auf jegliches Feuerwerk zu verzichten. Damit werde verhindert, dass es zu Unfällen und einer Belastung der Notfallambulanzen kommt.

+++ Aktuelle Fallzahlen aus Ihrer Stadt, neue Verordnungen und viel mehr: Das Corona-Update hält Sie auf dem Laufenden. Hier kostenlos für den Newsletter anmelden! +++