Bochum. Chanukka-Lichter leuchteten vor dem Bochumer Rathaus. Juden setzten damit eine öffentliches Zeichen auch gegen den Antisemitismus.

Erstmals in der über 400-jährigen Geschichte jüdischen Lebens in Bochum leuchtete in diesem Jahr ein Chanukka-Leuchter, vor dem Bochumer Rathaus. Die Jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen errichtete den Leuchter gemeinsam mit der Stadt. Acht Tage lang strahlten die Lichter. Der Leuchter wurde vom Freundeskreis der Bochumer Synagoge gesponsert und vom Essener Künstler Michael Stratmann gestaltet. Stratmann entwarf unter anderem bereits den Chanukka-Leuchter und die Menora (Siebenarmiger Leuchter) der Neuen Synagoge Bochum.

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Die Entzündung der fünften Kerze fand im feierlichen Rahmen am Abend des 14. Dezember im Beisein des Oberbürgermeisters und Vertretern der Jüdischen Gemeinde vor dem Bochumer Rathaus statt. Ein weiterer Leuchter stand in der Kita Sternenhügel direkt neben der Synagoge. Durch die Errichtung der beiden Chanukka-Leuchter wird das jüdische Leben in Bochum noch sichtbarer gemacht.

Erinnerung an biblisches Ereignis

Das Chanukka-Fest erinnert an ein biblisches Ereignis aus dem Jahr 164 vor Christus. Damals war der Jerusalemer Tempel von Griechen und hellenisierten Juden entweiht worden. Der Tempel wurde jedoch zurück erobert. Die ehemaligen Besatzer ließen allerdings nur einen einzigen Krug geweihten Öls zurück, welcher nur einen Tag brennen würde. Die siebenarmige Menora drohte zu erlöschen.

Doch wundersamer Weise, so heißt es im Talmud, brannte das Licht ganze acht Tage lang und somit blieb genügend Zeit, weiteres geweihtes Öl herzustellen, um das Licht im Tempel nicht erlöschen zu lassen. Zur Erinnerung an dieses Wunder feiern noch heute Jüdinnen und Juden in aller Welt acht Tage lang Chanukka.

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