Bochum. Die Kapazität des Bochumer Impfzentrums soll noch größer als bislang bekannt sein. Bis zu 50.000 Impfungen im Monat könnten bewältigt werden.

Die Stadt will das Bochumer Impfzentrum im Ruhrcongress bis Dienstag, 15. Dezember, einsatzbereit haben. Dieses ehrgeizige Datum verkündete Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) am Montag (30.) direkt vor Ort. „Ich bin mir sicher, dass wir diese Rekordarbeit in einem Rekordtempo schaffen werden. Wir gehen heute davon aus, dass wir noch vor Weihnachten mit der Zuteilung der ersten Impfstoffdosen für unsere Stadt rechnen können“, freute sich Eiskirch.

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Kapazität von Impfzentrum etwas größer als bekannt

Das Zentrum bekommt sogar noch eine etwas größere Kapazität, als bislang bekannt. Pro Tag sollen dort rechnerisch 1666 Personen geimpft werden können, was rund 50.000 Impfvorgänge pro Monat bedeutet. Bis zu acht Impfstraßen sollen in der Endausbaustufe parallel betrieben werden. Um diese Kapazität zu erreichen, soll jede Impfstraße zwei Impfkabinen bekommen. Hinzu kommen acht bis 16 Beratungsräume. Zu Beginn, wenn der Impfstoff noch knapp ist, sollen zunächst eine bis zwei Impfstraßen betrieben werden.

Andreas Kuchajda, Leiter der Arbeitsgruppe Impfzentrum, erläutert im großen Saal des Ruhrcongresses den geplanten Aufbau der Impfeinrichtungen. Es wird mit einem „Einbahnstraßen-System“ gearbeitet.
Andreas Kuchajda, Leiter der Arbeitsgruppe Impfzentrum, erläutert im großen Saal des Ruhrcongresses den geplanten Aufbau der Impfeinrichtungen. Es wird mit einem „Einbahnstraßen-System“ gearbeitet. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Stadtdirektor Sebastian Kopietz geht davon aus, dass bis zum Starttermin die Vorgaben zur Reihenfolge der Impfungen noch konkretisiert werden. Bisher halte man sich an die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Nach den besonders vulnerablen Personengruppen würden demnach zuerst Pflegepersonal und Ärzte, dann die kritischen (systemrelevanten Berufsgruppen) und schließlich der große Rest der Bevölkerung geimpft. „Dabei gehen wir davon aus, dass viele dieser Menschen sich später direkt bei ihrem Hausarzt impfen lassen können“, so Kopietz.

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Ruhrcongress für bis zu einem Jahr belegt

Geplant sei zunächst, dass damit der Ruhrcongress für bis zu einem Jahr nicht für andere Veranstaltungen zur Verfügung stünde. Mit Nebenräumen für die Beobachtung, die Herstellung des Impfstoffes oder einer Abteilung, die vom Ruhrcongress aus die mobilen Impfeinheiten steuern wird, sollen sämtliche rund 8500 Quadratmeter des Gebäudekomplexes zur Verfügung stehen.

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Stadt rechnet mit zwei verschiedenen Impfstoffen

Die Stadt geht davon aus, dass Mitte Dezember der Impfstoff des deutschen Pharmaunternehmens Biontech, der das Mittel gemeinsam mit dem amerikanischen Pfizer-Konzern herstellt, zur Verfügung steht. Zwischen 1000 und 2000 Dosen täglich könnten dann für Bochum zugeteilt werden. Die genaue Zahl stehe noch nicht fest.

Später – etwa nach einem Viertel Jahr – könnte dann womöglich auch der zweite Impfstoff (Moderna), der den Vorteil habe, nicht bei etwa bei -70 Grad Celsius gelagert werden zu müssen, in Bochum geimpft werden.

Für einen kompletten Impfschutz seien in einem gewissen Abstand zwei Impfungen erforderlich.

Dr. Eckhard Kampe, der für die Kassenärztliche Vereinigung (KV) den Ablauf des Impfgeschehens organisiert, ist sehr zuversichtlich, dass bereits in knapp einer Woche sämtliches Personal für das Impfzentrum gewonnen werden kann. Es gibt erste Überlegungen, wie die Menschen von ihren Terminen erfahren. Über ein Callcenter und eine zentrale Rufnummer wird dies die KV organisieren. Die Nummern werden rechtzeitig bekannt gegeben.

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Auf die Frage, wie es denn mit der Sicherheit des Gebäudes und der sicheren Lagerung des Impfstoffes bestellt sei, hieß es, dass die Polizei in alle Planungen für die Einrichtung des Zentrums eingebunden werde. Frank Schnelle von der Stadt Bochum, der mit Andreas Kuchajda gemeinsam den Aufbau organisiert, stellt klar: „Der Impfstoff selbst wird zentral in Düsseldorf und nicht etwa hier in Bochum gelagert.“

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