Bochum. Das Kulturzentrum Bahnhof Langendreer überschreitet im Kampf gegen AfD-Postings der Restaurant-Besitzer eine Grenze, sagt Karoline Poll.

Als soziokulturelles Zentrum rühmt sich der Bahnhof Langendreer mit seinen gesellschaftspolitischen Inhalten. Die politische Grundhaltung sei klar, rechtsextreme Inhalte würden nicht geduldet. Dass da keine Begeisterung aufkommt, wenn eine Betreiberin des eigenen Restaurants mit AfD-Postings in sozialen Netzwerken auffällt, ist verständlich.

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Dass das aber in einer öffentlichen Kampagne gegen das Pächter-Duo und ihr Restaurant mündet, entbehrt jeder Grundlage. Die Gastronomin bestreitet vehement, rechtem Gedankengut nahe zu stehen. Das sei abstrus, wenn man bedenke, dass sie als Mutter eines muslimischen Kindes in einer lesbischen Beziehung lebe. Ob man der Frau glaubt, muss jeder selbst entscheiden.

Aber den Ruf der Ex-Pächterinnen wegen dreier Facebook-Postings zu zerstören – damit ist eine Grenze überschritten. Das Internet vergisst nicht, jeder potenzielle Arbeitgeber wird nach kurzer Recherche die Stellungnahme des Kulturzentrums finden. Raum für die Stimme der Betroffenen gibt es dort nicht.

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