Langendreer. Bastian und Heinz Eberle zaubern mit ein paar LED-Strahlern beeindruckende Effekte. Die Langendreerer Lutherkirche haben sie in Szene gesetzt.

Die Internet-Suchanfrage liefert eindeutige Antworten. Wer „Lichtbilder anfertigen lassen“ eingibt, erhält Hinweise auf Anbieter von Passfotos und darauf, wie man biometrische Portraits mit dem Handy selbst anfertigen kann. Einen Hinweis auf „Licht-Bilder“, also Bilder, die durch Licht entstehen, findet man nicht so schnell. In Bochum - Langendreer indes schon.

Auf der Facebookseite von Bastian Eberle allerdings gibt es jede Menge Bilder zu entdecken, die mit Licht und einer hochmodernen, fernöstlichen „Camera Obscura“ ins Internet gezaubert wurden: rote, blaue, bunte Bilder, die in ihrer opulenten Falschfarbigkeit bestechen, aber auch mit der unfassbaren „Leichtigkeit“ ihres Entstehens. Eine Handvoll LED-Strahler, zwei Stative und zwei Handys. Und schon legen Bastian und sein Vater Heinz los an und in der entweihten Lutherkirche. „Ist das nicht Wahnsinn?“, fragen Klaus-Peter Eschert und Frank-Dagobert Müller wie aus einem Mund. Die LutherLAB-Vorstandsmitglieder haben Eberle bei Facebook entdeckt und die Licht-Bild-Aktion eingestielt.

Per Handy hält Bastian Eberle seine Licht-Bilder nach der Installation in der Lutherkirche in Bochum-Langendreer fest.
Per Handy hält Bastian Eberle seine Licht-Bilder nach der Installation in der Lutherkirche in Bochum-Langendreer fest. © WAZ | Eberhard Franken

Kurze Sessions und lange Belichtungszeit

Die Fotosessions der beiden Langendreerer sind kurz. „Es geht um die Farbeffekte, die bei unseren Beleuchtungsprozessen entstehen .“, erklärt der 37-Jährige. Die farbigen Strahler werden immer wieder verschoben, anders positioniert, bis sich das in der Handykamera so darstellt, wie es gewünscht ist. Das finale Bild wird mit einer Langzeitbelichtung festgehalten, die schon einmal 60 Sekunden dauern kann, und schließlich auf Facebook gepostet.

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Aus dem Dunkel ans Licht gekommen ist Bastian, der als Bergmechaniker unter Tage arbeitete, in seiner Freizeit. „Ich habe auf Auguste Viktoria in Marl unter Tage gelernt“, erzählt er. Schon 2002 begann er sich für Licht zu interessieren, begab sich aber auch dafür wieder ins Dunkle. In den Diskotheken „Playa“ und „Prater“ arbeitete er als Lightjockey und verstand es dabei sehr gut, mit seinen Lichtkompositionen die von der Musik geweckten Emotionen zu verstärken.

Altes Stellwerk am Wallbaumweg auf dem Wunschzettel

Um Emotionen geht es auch Vater Heinz Eberle, der in Werne wohnt und den Junior stets begleitet. „Ich habe bei der Bogestra gearbeitet und dort professionell fotografiert“, sagt der 68-Jährige. Heute sind die Licht-Bilder eines von vielen Hobbys neben dem Zechenhaus Herberholz, das er leitet .

Bastian Eberle hat sich als Lichtdesigner schon einen Namen gemacht . Der 37-jährige Fahrdienstleiter bei der Bahn wohnt im Oberdorf. „In absehbarer Zeit“, wagt er einen Blick in die Zukunft, „werde ich auch einmal das alte Stellwerk am Wallbaumweg illuminieren.“

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