Bochum. Der Weihnachtsmarkt in Bochum fällt aus. Nun sollen Pop-up-Stores ein Stück weihnachtliches Flair und mehr Frequenz in die Innenstadt bringen.

Auf den Weihnachtsmarkt müssen die Bochumer in diesem Jahr coronabedingt verzichten . Weihnachtliche Stimmung soll beim Flanieren durch die Innenstadt aber trotzdem aufkommen. Dazu sollen die 500 von BO-Marketing aufgestellten Weihnachtsbäume beitragen, aber auch zwei „Weihnachtsgeschäfte“.

Acht Bochumer Originale und der „Baer Store“ eröffnen auf der Huestraße 17-19 (neben dem WAZ-Leserladen am Dr.-Ruer-Platz) und 18 (neben Marco Polo) zwei Pop-up-Stores, zu Deutsch: Läden auf Zeit. Dafür wurden zwei leerstehende Geschäftsräume angemietet und weihnachtlich dekoriert.

Gute Erfahrungen im vergangenen Jahr

Für die Bochumer Originale , ein Zusammenschluss inhabergeführter Einzelhändler mit überwiegend langer Tradition, war schon zu Jahresbeginn klar, dass es erneut einen Weihnachtsladen geben soll . Denn: Die erste Auflage im vergangenen Jahr, damals noch im Pavillon zwischen Südring und Hellweg, „kam extrem gut an“, so Modehändler Alexander Eiskirch, Vorstandsmitglied bei den Originalen .

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Pop-up-Stores sind im Kommen

Die beiden Weihnachtsgeschäfte sind nicht die ersten Pop-up-Stores in Bochum . Vor kurzem hat an der Kortumstraße im Bermuda-Dreieck das „Biermuda“ eröffnet. Zumindest bis Ende November und womöglich noch darüber hinaus werden dort bis zu 300 unterschiedliche Biersorte angeboten.

Anfang des Jahres hat ein anderer Pop-up-Store in der City für große Aufmerksamkeit gesorgt. Für Jungunternehmer stellten sich in der „Kultur-Uhle“, den Räumen der früheren Gaststätte „Uhle“ an der Ecke Huestraße/Dr.-Ruer-Platz vor.

Im Ruhrpark sind vorübergehend genutzte Läden schon länger keine Seltenheit mehr. Das Management des Shoppingcenters will damit die Vielfalt des Einkaufserlebnisses erhöhen.

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Christopher Baer hat einen Pop-up-Store an der Huestraße 18 in Bochum eröffnet – als Ersatz für seinen Stand, mit dem er sonst  auf dem Weihnachtsmarkt vertreten ist. Bis zum 23. Dezember soll der Laden geöffnet bleiben.
Christopher Baer hat einen Pop-up-Store an der Huestraße 18 in Bochum eröffnet – als Ersatz für seinen Stand, mit dem er sonst auf dem Weihnachtsmarkt vertreten ist. Bis zum 23. Dezember soll der Laden geöffnet bleiben. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Nun sind sogar acht statt im Vorjahr fünf Mitglieder dabei: Brummbär, Weinhandlung Vinery, Eiskirch Mode & Maßarbeit, Tintenfass, Design & Handwerk Dickerhoff, Juwelier Marc, Schuhhaus Lötte und Axel Klodt Flowers & Living. An diesem Freitag wird „Mein Geschenkemarkt“ in dem 220 Quadratmeter großen ehemaligen Gerry-Weber-Geschäft eröffnet. Bis zum 23. Dezember wird in dem Geschäft montags bis freitags von 11 bis 19 Uhr verkauft. Auf Hygiene und Abstand, so versichert Alexander Eiskirch, werde dabei besonders geachtet. Maximal 15 Personen, weniger als rechnerisch erlaubt, dürften sich gleichzeitig in dem Geschäft aufhalten. So soll der notwendige Abstand zum entspannten Einkaufen gewährleistet werden.

Laden statt Weihnachtsmarktstand

Einige Hundert Meter weiter Richtung Bahnhof, an der Huestraße 18, hat Christopher Baer schon am Donnerstag seinen „Christmas Pop-up-Store“ aufgemacht. Als klar war, dass der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen nicht ausgetragen werden dürfe, hat er sich nach einer Alternative für seinen Stand umgeschaut. Denn: Seit knapp 20 Jahren gehört Baer, dessen „Hauptgeschäft“ an der Hans-Böckler-Straße liegt, mit seinem Naturwaren-Stand auf dem Dr.-Ruer-Platz zum festen Stamm der Weihnachtsmarkthändler. Bis zum 23. Dezember wird er seinen Laden montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr und an Samstagen von 10 bis 18 Uhr öffnen.

Es kann losgehen. Am Freitag eröffnen Alexander Eiskirch und seine Originale-Kollegen ihren Pop-up-Store an der Huestraße.
Es kann losgehen. Am Freitag eröffnen Alexander Eiskirch und seine Originale-Kollegen ihren Pop-up-Store an der Huestraße. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Für alle geht es darum, das Beste aus der Situation zu machen. „Wenn es schon keinen Weihnachtsmarkt gibt, wollen wir wenigstens auf diese Weise für ein wenig weihnachtliches Flair in der Innenstadt sorgen“, sagt Christopher Baer. Und: Die Umsätze können alle Händler gut gebrauchen.

Innenstadt braucht Belebung

„Durch den Lockdown ist die Frequenz in der Innenstadt ganz deutlich zurückgegangen“, so Alexander Eiskirch. Wobei die Auswirkungen nicht für alle gleich seien. Es gibt Unterschiede je nach Branche. „Bei Luxusgütern, Möbeln und Deko gibt es keine Einbußen; manchmal sogar Umsatzzuwächse“, so Eiskirch. In anderen Bereichen, auch in der Mode, seien die Rückgänge beträchtlich. Er selbst spüre das nicht so stark, weil die Geschäfte in den Stadtteilen, wo er weitere Läden betreibe, so gut wie nicht beeinträchtigt seien. Dort werde weiterhin gut eingekauft. Es ist die City, die Belebung nötig hat.

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