Bochum-Gerthe. Schülerinnen und Schüler des Bochumer Kohlengräberland-Projekts legten zum Gedenken Kranz nieder. Sie finden: Zustand des Mahnmals ist unwürdig.
Eine Abordnung von Schülerinnen und Schülern des Kohlengräberland-Projekts und der „Geschichtswerkstatt unterm Förderturm der Zeche Lothringen“ erinnerte am diesjährigen Volkstrauertag – 75 Jahre nach Kriegsende - auf dem Gerther Friedhof an die Opfer von NS-Gewaltherrschaft, Zwangsarbeit und Kriegsgefangenschaft im Bochumer Norden. Gemeinsam mit ihrem Projektleiter Ulrich Kind legten die Teilnehmer am Mahnmal ein Grabgebinde und Rosen für die Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiter und Bombenopfer auf dem Kriegsgräberfeld ab.
Denkmalschutz durchgesetzt
Die Mitglieder der Geschichtswerkstatt recherchieren seit vielen Jahren die Schicksale der NS- und Kriegsopfer und führen Interviews mit den letzten, noch lebenden Zeitzeugen. Auf die gemeinsame Initiative der „Kohlengräber“ mit dem „Bergmanns-Kameradschaftsverein Glückauf Gerthe 1891 e. V.“ wurde das Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiter-und Kriegsgefangenenlagers auf dem Kirmesplatz an der Heinrichstraße Ende 2019 unter Denkmalschutz gestellt , seitdem setzen sie sich dort für einen Ort der Erinnerung ein.
Instandsetzung zugesagt
Enttäuscht waren die Jugendlichen nun erneut vom unansehnlichen Zustand der Gedenkstätten auf dem Gerther Friedhof. Obwohl ihnen im Sommer von der Stadtverwaltung Bochum, einem Vertreter des Regierungspräsidenten und dem Volksbund Kriegsgräberfürsorge die Reinigung und Instandsetzung des Denkmals und der Grabplatten auf dem Kriegsgräberfeld verbindlich zugesagt worden sei, habe sich seitdem nicht viel getan.
„Die Anlage ist einem angemessenen Gedenken so nicht würdig“, beklagen die Schülerinnen, von denen viele die Grabplatten in den vergangenen Jahren mehrfach selbst gereinigt hatten.
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