Bochum. Empörte Reaktionen auf Beschädigung der Ausstellung mit Figuren jüdischen Sportler. Antisemitismusbeauftragte und SPD reagieren sehr deutlich.
Mit einer deutlichen Reaktion zur Beschädigung der Ausstellung mit den Figuren jüdischer Sportlerinnen und Sportler in der Bochumer Innenstadt „Zwischen Erfolg und Verfolgung“ meldet sich Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, NRW-Antisemitismusbeauftragte, zu Wort: „Das ist nicht Vandalismus, das ist widerliche Zerstörungswut aus antisemitischer Überzeugung.“
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Die ehemalige Bundesjustizministerin und FDP-Politikerin sieht daher die Ermittlungen durch den polizeilichen Staatsschutz als nur folgerichtig an. Die vom 9. auf den 10. In Bochum November beschädigte Wanderausstellung tourt seit ihrer Einrichtung 2015 durch Deutschland. Im Mittelpunkt stehen 17 herausragende deutsch-jüdische Sp o rtlerpersönlichkeiten , die Nationalspieler, Welt- und Europameister, Olympiasieger und Rekordhalter waren.
Auch in Bochum plant die Antisemitismusbeauftragte bereits ein weiteres Projekt: „Sport verbindet über alle Grenzen hinweg. Zusammen mit der Evangelischen Stadtakademie Bochum möchte ich im nächsten Jahr eine neue Stele über den letzten jüdischen Fußballmeister Hakoah Bochum erstellen. Jetzt erst recht! Den Feinden der Juden überlassen wir nicht die öffentlichen Räume“ sagte Leutheusser-Schnarrenberger.“
SPD äußert sich entsetzt
Ausgerechnet in dieser Nacht, zu einem Zeitpunkt, als vor 82 Jahren Synagogen, jüdische Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe durch die nationalsozialistische Diktatur in Deutschland zerstört wurden, habe es diesen Übergriff gegeben: „Wir sind geschockt, wütend und schämen uns. Das ist nicht das Bochum, das wir meinen“, betont der SPD-Unterbezirksvorsitzende Karsten Rudolph.
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Bochum sei vielmehr eine weltoffene, tolerante Stadt, die nicht nur mit dieser Ausstellung so oft schon ein starkes Zeichen für eine präsente Erinnerungskultur im Stadtbild gesetzt hat. „Die Erinnerungskultur ist ein wichtiger Bestandteil unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, die wir in Bochum wahrzunehmen wissen“, schildert Karsten Rudolph.
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