Bochum. „Das habe ich mir anders vorgestellt“, sagt Romania. Sie ist Erstsemester an der Hochschule Bochum. Durch Corona kann sie kaum Kontakte knüpfen.

Neue Leute kennenlernen, im Bermudadreieck feiern gehen, aber auch in der Hochschule sitzen, zusammen mit anderen für Prüfungen büffeln – so haben sich die neuen Erstsemester in Bochum den Start ins Studentenleben wohl vorgestellt. Durch Corona ist in diesem Jahr alles anders: Eine digitale Erstsemester-Begrüßung, Schwierigkeiten neue Kontakte zu knüpfen. „Es fehlen viele Dinge, so habe ich mir das nicht vorgestellt“, sagt Romania Zoschke.

Romania Zoschke hat vergangene Woche angefangen, Bau- und Umweltingenieurwesen an der Hochschule Bochum zu studieren. „Es fehlt etwas, so habe ich mir das nicht vorgestellt“, sagt die 25-Jährige zum Semesterstart, der durch Corona so anders als erhofft war.
Romania Zoschke hat vergangene Woche angefangen, Bau- und Umweltingenieurwesen an der Hochschule Bochum zu studieren. „Es fehlt etwas, so habe ich mir das nicht vorgestellt“, sagt die 25-Jährige zum Semesterstart, der durch Corona so anders als erhofft war. © Privat | Romania Zoschke

Die 25-Jährige hat vergangene Woche ihr Studium des Bau- und Umweltingenieurwesen an der Hochschule Bochum gestartet. Romania erzählt: „Ich habe mich extra entschieden, an einer Fachhochschule anzufangen, weil es dort – ähnlich wie in der Schule – jeden Tag viele Veranstaltungen gibt.“ Eigentlich. Wegen der steigenden Corona-Zahlen hatte sie bisher nur digitale Veranstaltungen, zwei Vorlesungen die live übertragen werden und ansonsten gibt es Videos, mit denen sie die Inhalte lernt.

Start ins Studium während Corona: Schwierigkeiten, Kontakte zu knüpfen

Zum Start ins Studium gehört normalerweise die Orientierungswoche, bei der die Fachschaft des jeweiligen Studiengangs Tipps gibt und gleichzeitig einige Spaßveranstaltungen anbietet. Normalerweise die erste Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und neue Freunde zu finden. „Wir hatten eine zwei- bis dreistündige Zoom-Veranstaltung, bei der Spiele gespielt wurden und wir den anderen Fragen stellen konnten, ums uns kennenzulernen“, erzählt Romania. Wer Lust hatte, konnte dabei auch ein Bierchen trinken. „Das sollte die Stimmung lockern, aber es war einfach nicht dasselbe.“

Die Studentin ist mittlerweile in einigen Whatsapp-Gruppen mit ihren neuen Kommilitonen. „Aber da frage ich natürlich auch nicht: ,Wer will mich kennenlernen’“, meint sie. Es sei schwierig, in Kontakt zu den anderen Studierenden zu treten, gerade weil sich einige schon untereinander kennen würden.

Hochschule Bochum bemüht sich, vereinzelt Präsenz-Veranstaltungen anzubieten

Die Problematik ist der Hochschule Bochum und auch den anderen Hochschulen bekannt. „Uns ist es ein Anliegen, dass gerade die neuen Studierenden auch Präsenzveranstaltungen haben“, sagte ein Sprecher der Hochschule Bochum schon im Oktober. Denn nur so sei es möglich, Kontakte zu knüpfen, was für ein erfolgreiches Studium unerlässlich sei. „Als Einzelkämpfer schafft fast keiner sein Studium.“

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Die Hochschule Bochum will deshalb auch Präsenzveranstaltungen anbieten, vor allem für die Erstsemester. Trotzdem werde das Semester ein hybrides Semester: „Bis auf wenige Ausnahmen finden keine Präsenzveranstaltungen im Wintersemester 2020/21 statt“, heißt es auf der Homepage der Hochschule Bochum.

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Romania ist wegen Corona noch nicht für das Studium nach Bochum gezogen

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In der kommenden Woche soll für Romania und ihre Kommilitonen eine Präsenzveranstaltung stattfinden, jeweils in kleinen Gruppen. Sie hofft, dass es dabei bleibt und diese nicht kurzfristig abgesagt wird. Noch wohnt die 25-Jährige, die bereits eine abgeschlossene Ausbildung hat, in Marl.

Hier lernen Bochums Studierende ihre Hochschule virtuell kennen

Um Erstsemestern den Start ins Studentenleben zu erleichtern, stellt beispielsweise die Hochschule Bochum sich online mit einem Video vor. Dieses ist hier zu finden.

Studium-Starter der Ruhr-Universität finden hier wichtige Informationen.

Bei einem virtuellen Rundgang können neue HSG-Studierende ihre Hochschule hier kennenlernen.

Eigentlich wäre sie für das Studium gern nach Bochum gezogen – solange es fast nur Online-Veranstaltungen gibt, verzichtet sie vorerst darauf. „Wenn sich die Situation irgendwann verändert, kann ich es mir vorstellen, noch nach Bochum zu ziehen“, sagt Romania. Sie hofft, dass es bis dahin nicht mehr allzu lange ist.

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