Bochum / Hattingen. Das Land stellt Geld für zusätzliche Schulbusse zur Verfügung. „Noch brauchen wir das nicht“, sagt die Bogestra. Die Busse seien nicht überfüllt.
Haltestellen, an denen dicht gedrängt Fahrgäste ohne Mund-Nasen-Schutzmasken stehen; Maskenmuffel in Bahnen und Bussen; kein Ticketverkauf beim Busfahrer. Vieles im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) passt in Corona-Zeiten nicht, bemerken Bogestra-Kunden immer wieder.
„Überall gibt es Trennscheiben, nur im Bus nicht, so dass man beim Fahrer kein Ticket mehr kaufen kann“, ärgert sich etwa ein WAZ-Leser. Und er ist nicht der einzige. Tatsächlich arbeitet die Bogestra nach eigenem Bekunden unter Hochdruck daran, den Ticketverkauf beim Busfahrer wieder möglich zu machen. Nachdem seit Mitte Juli in allen Straßenbahnen wieder Fahrscheine gekauft werden können, weil die Bahnen mit Abtrennungen zum Schutz von Fahrpersonal und Fahrgästen ausgestattet wurden, folgen jetzt auch die Busse. „Die Einführung wird zeitnah geschehen“, verspricht Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns. Ein Großteil der Fahrzeuge sei bereits mit Trennscheiben ausgestattet.
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Bogestra: Noch sind Schulbusse nicht überfüllt
Vom Angebot der NRW-Landesregierung, zusätzliche Schulbusse einzusetzen, haben das Nahverkehrsunternehmen und die Stadt als Schulträger noch keinen Gebrauch gemacht. „Die Schulbusse werden zwar stark genutzt, aber sie sind nicht überfüllt“, so die Bogestra-Sprecherin. Es gebe regelmäßig Fahrgastzählungen in den Schulbussen, vor allem in den Einsatzfahrzeugen.
270 Busse werden mit Trennscheiben ausgerüstet
Die 20 neuen Elektrobusse der Bogestra sind bereits mit Trennscheiben im Fahrerbereich versehen.
Auch einer großer Teil der mit Dieselkraftstoff betriebenen Busflotte wurde nach Auskunft des Unternehmen bereits mit Abtrennscheiben ausgerüstet. Die restlichen Fahrzeuge werden in diesen Tagen damit versehen.
Insgesamt gehören zur Flotte der Bogestra etwa 270 Busse.
Sollte sich das Wetter ändern und sollten – wie üblich im Winter – dann auch die Fahrgastzahlen weiter steigen, könnte das Unternehmen in Absprache mit der Stadt und den Schulen aber schnell reagieren. „Beantragen muss die zusätzlichen Busse aber der Schulträger, also die Stadt“, sagt Sandra Bruns.
Viele Maskenverweigerer an den Haltestellen
Maskenverweigerer in Bussen und Bahnen sind aus Sicht der Bogestra zur Zeit kein Problem – wohl auch wegen der drohenden Strafe von 150 Euro. Die meisten Fahrgäste halten die Bestimmungen ein. Und der überwiegende Teil der von einer Schutzmaske befreiten Kunden könne ein gültiges Attest vorlegen.
„Schwieriger ist es an den Haltestellen“, gesteht die Bogestra-Sprecherin. Die 100 Kundenbetreuer des Unternehmens hätten vor allem dort alle Hände voll zu tun, Fahrgäste auf die Maskenpflicht und Abstandsregelung aufmerksam zu machen, darunter auch Schülergruppen zu den Stoßzeiten. Bruns: „In den Fahrzeuge herrscht nur Maskenpflicht, nicht aber die Abstandsregelung. An den Haltestellen gilt aber beides.“ An den U-Bahn-Haltestellen werde dies überwiegend beherzigt, an den Haltestellen im Freien vielfach nicht.
Nachtbusse fahren vorerst nicht
Wie lange die Nachtexpress-Busse nicht verkehren werden, bleibt derweil ungewiss. Die Bogestra hatte deren Dienst eingestellt, nachdem die Landesregierung Ende Oktober eine Sperrstunde für die Gastronomie eingeführt hatte. „Dadurch fehlt die Klientel, die vorwiegend die Nachtbusse nutzt“, so Sandra Bruns. Das Angebot könne wieder eingeführt, sobald die Beschränkungen für die Gastronomie beendet würden.
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