Bochum. Für den Erhalt der Freiheit demonstrieren am Samstag Menschen in der Innenstadt Bochum. Beobachtet wird die Versammlung vom Bündnis gegen Rechts.

Ein äußerst buntes Publikum hat sich derzeit auf dem Husemannplatz versammelt, im Herzen der Bochumer Innenstadt,. Das Ordnungsamt hat die Versammlung, die sich unter anderem gegen die Corona-Regeln ausspricht, genehmigt. 15 Personen dürfen sich jeweils gleichzeitig auf festgelegten Feldern innerhalb eines abgesperrten Terrains aufhalten. Auch die Polizei ist deutlich sichtbar vor Ort, auch um zeitig bei möglichen Auseinandersetzungen eingreifen zu können.

Einer der Organisatoren ist Peter Florian: „Mir geht es darum, zu zeigen, dass die Freiheit derzeit eingeschränkt ist.“ Dabei verweist er unter anderem auf § 32 des Infektionsschutzgesetzes. Dieser Paragraph regelt, dass unter bestimmten Voraussetzungen die Landesregierungen bestimmte im Grundgesetz festgelegte Grundrechte einschränken können.

Peter Florian ist einer der Organisatoren. Die Demo findet bereits den dritten Samstag hintereinander statt.
Peter Florian ist einer der Organisatoren. Die Demo findet bereits den dritten Samstag hintereinander statt. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Vom Bündnis gegen Rechts beobachtet

Rund 100 Personen beobachteten von außerhalb der Absperrung die Versammlung. Darunter überwiegend Menschen aus dem eher linken politischen Spektrum. Mit vereinzelten Zwischenrufen reagieren sie auf die unterschiedlichen Redebeiträge. Doch es gibt auch Beifall.

Ein Hintergrund für diese Gegenbewegung sind in sozialen Netzwerken kursierende Thesen oder Beobachtungen, dass solche Demos deutschlandweit vermehrt von rechten Gruppen ausgenutzt, unterwandert oder aber instrumentalisiert würden. Vor Ort, so bestätigten Vertreter des „Bochumer Bündnisses gegen Rechts“, konnten zumindest am Samstagnachmittag solche Vermutungen nicht bestätigt werden. „Das war etwa am vergangenen Montag ganz anders. Dort haben sich örtliche Neonazis an einem ‘Spaziergang’ durch die Stadt beteiligt“, sagt ein Sprecher des Bündnisses.

Eine Demonstrantin und ein Gegendemonstrant diskutieren bei der Demo auf dem Husemannplatz.
Eine Demonstrantin und ein Gegendemonstrant diskutieren bei der Demo auf dem Husemannplatz. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Flatterband und Voltaire

Polizei und Ordnungsamt beobachten die aktuelle Versammlung, die bis 19.30 Uhr angemeldet ist. Im Laufe der Versammlung nimmt die Zahl der Zuhörer deutlich ab, so dass später nur noch wenig Interessierte außerhalb des mit rot-weißem Flatterband eingefriedeten Bereiches den Beiträgen folgen.

Diese beschäftigten sich sowohl mit dem Thema Impfung, den angeblichen Hintergründen der Krise und den Menschenrechten. Ein Redner zitiert gar den französischen Aufklärer Voltaire.

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