Bochum. Zwei große Klinik-Verbünde bauen eine Großküche in Bochum-Gerthe. 200 Mitarbeiter sollen von 2022 an dort täglich Tausende Mahlzeiten herrichten.
Der größte Krankenhausbetreiber in Bochum, das Katholische Klinikum (KKB), lagert seine Küche aus. Gemeinsam mit der St. Elisabeth-Gruppe aus Herne baut er eine neue Großküche im Gewerbepark Gerthe-Süd für die zentrale Patienten- und Mitarbeiterverpflegung.
Auf einem etwa 21.000 Quadratmeter großen Grundstück wollen die beiden Unternehmen ihre bisherigen Produktionsstandorte konzentrieren. Kochen werden von 2022 an etwa 200 Mitarbeiter Mahlzeiten für Beschäftigte und Patienten von insgesamt elf Krankenhäusern und weiteren Einrichtungen wie Seniorenheimen, Hospiz-Häusern und Bildungseinrichtungen. Der Bauantrag für das große Gemeinschaftsprojekt ist in Vorbereitung. „Anfang 2021 sollen die Bauarbeiten beginnen“, sagt KKB-Sprecher Jürgen Frech. Etwa ein Jahr später ist die Fertigstellung geplant.
Häuser stoßen an Kapazitätsgrenzen
Bereits jetzt bereiten die beiden Klinikgruppen schon täglich Mahlzeiten in großen Mengen zu, stoßen dabei aber an Kapazitätsgrenzen. „Die Gemeinschaftsküche mit dem Katholischen Klinikum bietet mehr Platz und ermöglicht es uns, die Mahlzeiten zukünftig noch effizienter zuzubereiten“, sagt Theo Freitag, Geschäftsführer der St. Elisabeth-Gruppe. Beide Krankenhausgruppen hätten an ihren bisherigen Standorten ohnehin investieren müssen. Das Katholische Klinikum Bochum kocht bislang im Josef-Hospital das Essen für drei Häuser (Josef, Elisabeth, Kinderklinik) sowie in Wattenscheid für zwei weitere Krankenhäuser (Martin-Luther, Blankenstein).
Am neuen Standort soll nicht nur die Infrastruktur deutlich besser sein. Ebenso wichtig wie eine günstige Kostenstruktur sei auch die Qualität des Essens. „Wir wollen den Patienten auch künftig Speisen auf hohem Niveau anbieten und dieses Angebot noch ausweiten“, sagt Dr. Christian Raible, kaufmännischer Geschäftsführer des KKB.
Mahlzeiten für Tausende Beschäftigte und Patienten
Es werden Tausende Speisen sein, die am neuen Standort gekocht werden. Denn: Die St. Elisabeth-Gruppe mit ihren Einrichtungen in Herne und Witten hat 5600 Mitarbeiter und etwa 1600 Patientenbetten. Beim KKB sind 5200 Mitarbeiter beschäftigt. Versorgt werden können bis zu 1550 Patienten. Für alle soll von Anfang 2022 an das Essen aus Bochum-Gerthe angeliefert werden.
„Wir freuen uns, gemeinsam mit den Katholischen Kliniken das passende Grundstück für die neue Gemeinschaftsküche gefunden zu haben“, sagt Rouven Beeck, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklung. Sie hat das Grundstück vermarktet. Das Projekt beweise, dass die Wirtschaftsentwicklung in vielen Fällen die passende Antwort auf Ansiedlungsanfragen habe.
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Vor gut vier Jahren hatte die Vermarktung von 115.000 Quadratmetern auf dem 18 Hektar großen früheren Zechengelände begonnnen. Hergerichtet hatte es die Wirtschaftsentwicklung mit Mitteln aus dem Pakt „Wachstum für Bochum“, in den zurückgezahlte Gelder nach dem Weggang von Nokia geflossen sind.
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