Bochum. Ein Rentner aus Bochum wollte einen Pappkarton beim USB entsorgen. Am Ende gab es einen Polizeieinsatz. „Das ist Schikane“, ärgert er sich.

Ein Rentner aus Bochum wollte einen Pappkarton beim USB abgeben und fühlte sich dann so, als würde die Sendung „Versteckte Kamera“ laufen.

Der Bochumer war eigenen Angaben zufolge am Montagmittag mit seinem Mercedes Sprinter, ein Kleintransporter, zufällig in der Nähe des Wertstoffhofes an der Schattbachstraße unterwegs. Im Laderaum hatte er die leere Verpackung einer Lampe dabei: ein Stück Pappe, etwa 70 x 10 x 30 Zentimeter groß. Da dachte er sich, das Ding im Wertstoffhof kurzerhand zu entsorgen. Das klappte aber nicht.

Der USB bestätigte am Dienstag den Vorfall im Grunde.

Anlieferungen mit größeren Wagen sind nicht mehr an kleineren Wertstoffhöfen in Bochum möglich

Vor Ort wurde dem Rentner die Entsorgung verweigert, weil er mit einem Sprinter angefahren kam. Das Personal schickte ihn wieder weg. Denn es gilt – was der Rentner nicht wusste – eine relativ neue Regel für die kleineren Wertstoffhöfe in Bochum. Für Anlieferungen mit Transportern, Sprintern und Anhängern müssen telefonisch Termine vereinbart werden (0800 3336288). Sie sind nur noch am größeren Wertstoffhof an der Havkenscheider Straße mit diesen Fahrzeugen möglich.


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Der Rentner gab aber nicht auf. Er meinte, dass er dann seinen Sprinter 50 Meter weit wegfahre und zu Fuß mit dem Karton zur Schattbachstraße zurückkomme. Auch das gehe aber nicht, hätten ihm die USB-Mitarbeiter erklärt – er sei dann ja trotzdem mit dem Transporter gekommen. Das habe man ja vorher gesehen.

USB-Mitarbeiter alarmierten die Polizei Bochum

Der Rentner gab immer noch nicht auf. Er versuchte, per Handy die Vorgesetzten der Mitarbeiter zu erreichen. Weil er in dieser Zeit einen Stellplatz blockierte, hätten ihn die Mitarbeiter des Parkplatzes verwiesen und sogar die Polizei geholt, die auch tatsächlich erschienen sei. Hausverbot habe er auch noch erhalten. Und: Er könne nach Hause fahren und mit einem Pkw zurückkommen, dann werde der Karton angenommen.

„Ich finde das Schikane“, ärgert sich der Rentner. Er akzeptiere die Regel ja, aber wenigstens habe man ihm doch erlauben müssen, den Karton zu Fuß zu bringen.

Am Ende hat der USB-Kunde die Pappe in einem Papiercontainer woanders an der Schattbachstraße entsorgt.