Bochum-Grumme. Ortsverbands-Vorsitzender Maurice Andree: Die Häuser an der Heckertstraße in der Bochumer Vogelsiedlung hätten schon 2012 saniert werden sollen
Die CDU Bochum-Grumme bemängelt, dass die Häuser an der Heckertstraße entgegen der Planungen des Eigentümers VBW nicht bereits 2012 saniert wurden. Die CDU hatte auf Einladung der Anwohner die Häuser in der Heckertstraße besichtigt und sich mit den Betroffenen ausgetauscht.
CDU Bochum-Grumme will Entscheidung prüfen lassen
Auch interessant
Eine schriftliche Ankündigung der Renovierungen lag den Anwohnern bereits 2011 vor. Demnach hätte ein Großteil der Wohnhäuser schon bis 2015 erneuert werden sollen. Die VBW informierte bei einer Mieterversammlung, dass sie die Häuser an der Heckertstraße abreißen werde, die am Amsel- und Lerchenweg jedoch erhalten und sanieren wolle. Die Entscheidung begründete die VBW mit der Schaffung von barrierefreiem Wohnraum. Die CDU will die Entscheidung nun prüfen lassen.
„Die Entscheidung der VBW bezüglich der Heckertstraße ist nicht nachvollziehbar“, so Maurice Andree, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes. „Die Wohnhäuser befinden sich im selben Zustand wie die an Amsel- und Lerchenweg. Innen finden sich sanierte und modernisierte Wohnungen vor, außen müssen Dach und Fassade erneuert werden. Es besteht keine Notwendigkeit für einen Abriss, das geht so auch nicht aus dem Schreiben der VBW hervor. Warum nun dieser Teil der Vogelsiedlung abgerissen werden soll, ist für mich nicht schlüssig.“
„Nicht auf Kosten der Bewohner“
Die CDU-Grumme möchte im Stadtrat prüfen lassen, was das Baugutachten, auf welches sich die VBW beruft, bei der Heckertstraße ergeben hat und warum die Häuser nicht bereits 2012 saniert worden sind.„Die Schaffung von barrierefreiem Wohnraum ist wichtig, aber nicht auf Kosten der Bewohnerinnen und Bewohner. Wieso können nicht dieselben Maßnahmen zur Barrierefreiheit durchgeführt werden wie am Amsel- und Lerchenweg? Aktuell leben vor allem ältere Menschen an der Heckertstraße. Für diese ist ein Umzug eine enorme Belastung, die sich viele nicht mehr zutrauen“, so Monika Czyz, CDU-Ratsmitglied für Grumme.
Baugutachten offenlegen
Mieterverein und Soziale Liste kritisieren VBW
Vom Mieterverein hagelt es Kritik an der VBW: „Es ist arm, dass die VBW in so vielen Wochen nicht sprachfähig geworden ist“, sagt Sprecher Aichard Hoffmann. Er vermutet, dass man erst nach der Wahl mit der Sprache rausrücken will. „Gute Nachrichten könnte man ja auch jetzt schon überbringen. Von daher bin ich pessimistisch.“
Gleichwohl werden die Mieter der Vogelsiedlung unterstützt. „Wir kämpfen ja immer um den Erhalt preiswerten Wohnraums“, so Hoffmann, der mit den Anwohnern Plakate und Transparente bastelte und sie auch über ihre Rechte bei Kündigungen und Modernisierungen informierte.
Auch die Soziale Liste unterstützt die Mieterinitiative Vogelsiedlung. „Wohnsiedlungen wie die Vogelsiedlung müssen instandgesetzt und als bezahlbare Wohnungen erhalten werden“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die fehlende soziale Verantwortung der VBW werde zum Beispiel in den jährlichen Wirtschaftsplänen deutlich. „Hier wird ganz offen beschrieben, dass über die ,Steigerung der Sollmieten’ sowie über Abriss und Neubau eine Gewinnsteigerung erreicht werden soll.“ Daher fordert die soziale Liste erneut „die Umwandlung der VBW in eine rein städtische Gesellschaft“.
„An der Heckertstraße sind ebenfalls Bewohner betroffen, die von der VBW bereits vor einigen Jahren umgesiedelt worden sind“, kritisiert Czyz. „Die VBW bietet zwar einige Wohnungen zum Umzug innerhalb der Vogelsiedlung an, jedoch reichen diese bei Weitem nicht für alle Betroffenen. Das schafft zusätzlichen psychischen Druck bei den Anwohnern.“ Die CDU Grumme fordert die VBW auf, ihre Entscheidungsbegründung und das Baugutachten differenziert offen zu legen, da sich die Anwohner aktuell der Willkür ausgesetzt fühlen.
Mehr Nachrichten aus Bochum finden Sie hier.