Bochum-Steinkuhl. Harald Poth verfolgt die Entwicklung seiner Heimatstadt Bochum aus der Ferne. Und sie gefällt ihm nicht. Mit einigen wenigen Ausnahmen.
Harald Poth lebt schon lange nicht mehr in Bochum. Ihn hat es bereits in jungen Jahren nach Süddeutschland verschlagen. Die Entwicklung seiner Heimatstadt Bochum verfolgt er aus der Ferne – und mit Sorge. Für den 63-Jährigen wirkt unsere Stadt „insgesamt heruntergekommen“, es sei „keine Aufbruchstimmung zu erkennen“, sagt er.
Kürzlich, als er zur Goldenen Konfirmation mal wieder in Bochum war und auch seine Mutter in Querenburg besuchte, war ihm das aufgefallen. „Zufällig las ich an diesem Tag auch den WAZ-Artikel über Steinkuhl, das zum Sorgenkind wird.“ Daraufhin habe er sich das Umfeld des „Einkaufszentrums“ am Riesebessenplatz und des Thomaszentrums angesehen. „Ich war entsetzt, wie es da aussieht.“
Der Fußweg vom Einkaufszentrum hinter den Terrassenhäusern zur katholischen Kita sei in desolatem Zustand, urteilt Harald Poth. Mitten im Weg seien Pflastersteine hochgedrückt, die eine gefährliche Stolperfalle darstellten. „Ich nehme stark an, dass dieser Weg öffentlich ist, und wenn hier was passiert, liegt die Haftung bei der Stadt Bochum“, vermutet Poth. Es scheine ja jeder auf den anderen zu verweisen und es tue sich nichts. Sein Fazit: „Es müsste hier von allen Seiten erheblich investiert werden.“
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Potenzial sei vorhanden: „Die Girondelle-Terrassenhäuser sind einmal hochinteressante Architektur gewesen und könnten es auch wieder sein. Leider scheint es aber auch den Bewohnern an dem Bürgersinn zu fehlen, etwas selbst dazu beizutragen, dass es freundlicher wird.“ Kaum jemand habe auf seinem Balkonen Blumen gepflanzt, teilweise seien die Fenster mit Handtüchern verhängt, es sei dreckig. Dies liege nicht allein an den Eigentümern, sondern auch an den Bewohnern.
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Poth wünscht sich eine Initiative, die die Bevölkerung anspornt, auch einmal selbst etwas zu tun. Nach dem Motto: „Komm, lass uns anpacken und Steinkuhl freundlicher zu machen.“ Ein entscheidender Fehler im Umfeld ist aus seiner Sicht die fehlende Mischung von Milieus, „es sieht nach einer Ghettoisierung aus“. Man müsste die Häuser nach und nach renovieren und Teile davon als günstige Eigentumswohnungen auf den Markt bringen.
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Wenn das Umfeld attraktiver werde, werde auch von Privatseite mehr investiert. Das gelte auch fürs Uni-Center. „Dort war damals, in meiner Jugend, richtig was los.“ Aber jetzt...
Es gebe aber auch Lichtblicke, sagt Harald Poth. Etwa das Musikzentrum. „Das ist toll geworden.“ Und die Entwicklung rund um den Gesundheitscampus. Er habe Hoffnung, dass sich in seiner Heimatstadt, „an der ich sehr hänge“, noch einiges weiter zum Positiven verändern wird.
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