Bochum. Die Notfallpraxis der Bochumer Hausärzte im St.-Josef-Hospital wird ausgelagert. Auf dem Klinikgelände soll ein Großcontainer errichtet werden.

Die Hausärztliche Notfallpraxis im St.-Josef-Hospital soll in einen Großcontainer ausgelagert werden. Entsprechende Pläne bestätigten die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und das Katholische Klinikum Bochum am Donnerstag auf WAZ-Anfrage.

Seit 2011 betreiben die Hausärzte in Bochum die Notfallpraxis im Josef-Carée an der Gudrunstraße. Vor allem an den Wochenenden werde sie rege genutzt, berichtet KVWL-Bezirkschef Dr. Eckhard Kampe. Bis zu 250 Patienten werden freitags bis sonntags versorgt.

Hausärzte in Bochum: Zwei Eingänge für Patienten

Im Pandemie-Herbst und -Winter steht die Praxis vor neuen Herausforderungen. Neben der Versorgung gängiger Beschwerden und Erkrankungen wird der hausärztliche Notdienst verstärkt von Patienten mit Erkältungs- und Grippesymptomen aufgesucht. Die könnten auch auf eine Corona-Infektion hindeuten. „Dadurch steigt eine mögliche Ansteckungsgefahr“, warnt Eckhard Kampe.

Zusammen mit dem Katholischen Klinikum wurde eine Alternative gesucht und gefunden. Die jetzige Notfallpraxis, die nur über einen Zugang verfügt, wird geschlossen. Als Ersatz wird auf dem Freigelände des St.-Josef-Hospitals, unweit des Hörsaalzentrums, ein Großcontainer aufgestellt. „Er wird zwei räumlich getrennte Eingänge haben: einen für die Allgemeinversorgung und einen zweiten ausschließlich für Infekt-Patienten, die sich vorher telefonisch anmelden müssen“, erläutert Kampe.

Vier Behandlungsräume sind geplant

Die Container-Praxis soll vier Behandlungsräume, eine Anmeldung und ein Wartezimmer beherbergen und am Wochenende bis 22 Uhr geöffnet sein. Ausreichend Parkplätze stünden im benachbarten Parkhaus am Stadionring zur Verfügung. Die Kassenärztliche Vereinigung rechnet freitags bis sonntags mit rund 300 Patienten. Sollte der Behandlungsbedarf mit Blick auf weiter steigende Corona-Zahlen höher sein, könnten zusätzliche Container angebaut werden.

Prof. Christoph Hanefeld spricht von einer „guten und praktikablen Lösung“, die gemeinsam mit der Bauverwaltung der Stadt möglichst schnell umgesetzt werden soll. Nach WAZ-Informationen ist als Start bereits das übernächste Wochenende (24./25. Oktober) vorgesehen.

Samstag-Sprechstunden werden fortgesetzt

Damit wären Gedankenspiele, das im Frühjahr eröffnete und im Sommer wieder geschlossene „Fieberzentrum“ der KVWL am Harpener Feld zu reaktivieren, endgültig vom Tisch. Beibehalten wollen die Kassenärzte ihre Samstag-Sprechstunden, die seit dem vergangenen Wochenende im wöchentlichen Wechsel in zwei Bochumer Hausarztpraxen eingerichtet werden. Sie werden am kommenden Samstag (17.) fortgesetzt.

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