Bochum-Langendreer. Schock im Mehrfamilienhaus in Bochum-Langendreer: Ein Feuer hat großen Schaden angerichtet. Doch die Hausgemeinschaft hält in der Not zusammen.
Bei einem Feuer in einem Mehrfamilienhaus in der Straße „Am Neggenborn“ in Bochum-Langendreer haben sich den Einsatzkräften am frühen Mittwochmorgen dramatische Bilder geboten. Die Flammen schlugen bereits aus den Fenstern der Erdgeschosswohnung in dem Sechs-Parteien-Haus, als die Feuerwehrleute gegen 5.45 Uhr nach zahlreichen Notrufen eintrafen. Ein paar Stunden später ist das Feuer gelöscht – der Spuk aber noch lange nicht vorbei.
Denn den Anwohnern, speziell der Vermieterin, steht nun viel Arbeit bevor. Die Frau wohnt unten im Haus, direkt neben der Wohnung, die völlig ausgebrannt ist. Sie „ist so was von fertig“, mag nicht sprechen. Dafür kommt ihre Tochter an die Tür, um die dramatischen Stunden aus ihrer Sicht zu schildern.
Auch ihr ist der Schreck noch anzusehen. Sie wohnt ganz oben im Haus. Eingehüllt in eine dicke Decke steht sie unten im Hausflur und erzählt. Vor allem von der großen Sorge um die Mutter, die unten in der Wohnung gefangen war, während sie von oben nicht runter konnte. „Der ganze Hausflur war ja voller Qualm.“
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Zum Glück waren Feuerwehr und Polizei schnell zur Stelle und schafften alle Anwohner raus ins Freie. „Die waren ganz toll“, sagt die Frau, die ihren Namen nicht nennen möchte. „Wir haben uns zig Mal bedankt.“ Auch die Hausgemeinschaft habe super funktioniert. Die junge Studentin, in deren Wohnung das Feuer ausgebrochen war, sei nicht etwa einfach rausgerannt, sondern habe alle Nachbarn alarmiert, die dann wohl allesamt den Notruf gewählt haben.
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Draußen wurden die Hausbewohner in einem beheizten Bus der Bogestra untergebracht. „Zum Glück“, sagt die Frau, „wir waren ja für die kalten Temperaturen nicht angezogen.“ Insgesamt waren elf Menschen betroffen, die vom Rettungsdienst untersucht wurden. Ein Hausbewohner kam vorsorglich ins Krankenhaus.
„Hauptsache, niemanden ist etwas passiert“, sagt die Frau weiter. „Hier im Haus leben ja auch einige ältere, kranke Menschen.“ Und wieder hebt sie die gute Hausgemeinschaft hervor. „Hier hilft jeder jedem.“ Jetzt erst recht. Und das ist auch nötig.
Lüfter gegen Rauch
Die Feuerwehrleute löschten den Brand parallel von innen und von außen, das hatte schnell Erfolg. Der Brand griff nicht auf das Gebäude über.
Nach Abschluss des Löschens wurde die Wohnung mit einem Hochleistungslüfter vom Brandrauch befreit.
Denn der Flur ist durch den Qualm verrußt, muss gereinigt werden. Das Löschwasser fließt in den Keller. Und auch das Fenster der Wohnung über dem Tatort wurde in Mitleidenschaft gezogen. „Um all das müssen wir uns jetzt kümmern“, weiß die Frau.
Immerhin sind die übrigen Wohnungen des Mehrfamilienhauses weiterhin bewohnbar. „Da hatten wir auch große Sorge“, sagt Tochter der Vermieterin. Um die Studentin kümmere sich eine Sozialarbeiterin, verrät sie.
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Die Polizei hat die Ermittlung der Brandursache übernommen. Nach Angaben der Frau könnte eine defekte Glühlampe das Feuer verursacht haben. „Den Verdacht gibt es wohl.“
Wie auch immer. Sie ist nur froh, dass die Studentin den Rauchmelder gehört hat und heil aus der brennenden Wohnung kam. „Das ist die Hauptsache.“
Nachbarn und Tankstelle spendieren Heißgetränke
Die Feuerwehr bedankt sich ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit mit Polizei, Stadtwerken und Bogestra. Außerdem hätten sich Nachbarn und die nahe gelegene Tankstelle an der Ecke Unterstraße/Neggenborn mit Heißgetränken um die Einsatzkräfte gekümmert und auch die Bewohner des Mehrfamilienhauses versorgt. „Das wird in positiver Erinnerung bleiben.“
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