Bochum. In Bochum läuft eine Studie, bei untersucht wird, wie viele Kinder sich bereits mit dem Coronavirus infiziert haben. Nun gibt’s erste Ergebnisse.
Bei bundesweit einer der größten Corona-Studien zu Antikörpern bei Kindern – „CorKids“ aus Bochum – gibt es erste Zwischenergebnisse. Die Studie soll Erkenntnisse darüber bringen, wie viele Kinder schon am Coronavirus erkrankt waren. „ Wir bestimmen Antikörper und testen auf diese Weise, ob die Kinder und Jugendlichen die Infektion schon durchgemacht haben“, erklärt Dr. Folke Brinkmann, Oberärztin und kommissarische Leiterin der Abteilung Pädiatrische Pneumologie der Bochumer Universitätskinderklinik, das Vorgehen der Forscher.
- Ein ausführliches Interview mit Dr. Folke Brinkmann („Kinder sind keine Virenschleudern“) lesen Sie hier!
- Mehr zur Antikörper-Studie selber lesen Sie hier!
Mittlerweile sei bei knapp 1000 Kindern das Blut untersucht worden – die kleinen Probanden sind quer durch alle Altersgruppen gemischt. „Wir finden etwa bei einem Prozent der Kinder Antikörper“, sagt Dr. Brinkmann. „Meist sehen wir dann auch bei mindestens einem Elternteil Antikörper. Das spricht momentan dafür, dass es die Infektionsketten eher in Haushalten und weniger in Schulen und Begegnungsstätten gibt. Wichtig: Es handelt sich um Zwischenergebnisse, die noch sehr vorsichtig bewertet werden müssen.
„CorKids“-Studie – Sommer-Urlaub scheint nur geringe Auswirkungen gehabt zu haben
Nach den Sommerferien habe es einen geringfügigen Anstieg an Antikörpern bei den Kindern gegeben. „Das spielte sich im überschaubaren Rahmen ab. Wir sehen bisher nur sehr geringe Auswirkungen von Reisetätigkeit auf die Virusverbreitung bei Kindern.“
Die Ergebnisse der Studie sollen außerdem Aufschluss darüber geben, wie groß das Risiko in Schulen und Kindergärten ist, sich anzustecken. Eltern, die mit ihrem Kind eine U-Untersuchung durchführen, wird in den Praxen angeboten, einen Fragebogen zu bisherigen Infekten ihres Kindes und bisherigem COVID-Risiko auszufüllen. Dann wird ein Antikörper-Test durchgeführt. Kinderarztpraxen aus Bochum, Herne, Witten und Sprockhövel nehmen teil. Die Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 566.000 Euro gefördert.
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