Bochum. Waren es wirklich Wildschweine, die im Weitmarer Schlosspark ihr Unwesen trieben? Darüber scheint ganz Bochum zu rätseln. Es gibt neue Hinweise.
Sie scheinen in Bochum zur Stunde Gesprächsthema Nummer eins zu sein: Die Wildschweine, die durch den Schlosspark in Bochum - Weitmar gezogen sein sollen. Jedenfalls erreichen die Redaktion immer wieder neue Hinweise von Lesern. Interessant: Niemand glaubt wirklich, dass es Wildschweine waren, die die Wiese im Schlosspark umgepflügt haben. Im Verdacht stehen ganz andere Tiere.
Zum Kreise der Verdächtigen zählen die WAZ-Leser in erster Linie Krähen bzw. Raben. Klaus Bille schickt ein Foto aus seinem Garten in Wattenscheid – allseitig durch Mauern geschützt. „Auch hier sieht es aus, als ob eine Wildscheinrotte durch den Garten gegangen ist“, schreibt Bille. „Aber es sind nur Krähen oder Raben, die den Rasen so umpflügen. Das habe ich inzwischen mehrfach beobachtet. Also gut möglich, dass dies auch in Weitmar der Fall war.“
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Auf Krähen oder Raben tippt auch Michaela Berges-Noell aus Wattenscheid. Auch sie hat die Vögel beobachtet, wie sie auf dem Rasen zugange waren. „Ich wohne am Park am Ehrenmal, dort ist mir das aufgefallen. Die hacken da richtig rum.“ Am Gartencenter in Günnigfeld haben sie das ebenfalls gesehen.
Gustav Hoffstiepel aus Stiepel hat eine andere Theorie: Wildgänse. „Westlich von der Kosterbrücke sieht es genauso aus wie auf der Wiese im Schlosspark“, sagt der Jäger, der an der Ruhr sein Revier hat. Für ihn ist klar: „Das sind Wildgänse, die sich die Würmer raussuchen.“ Am „Tatort“ habe er ausschließlich Kot der Gänse gefunden, keinen von Wildschweinen.
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Darauf beruft sich auch ein Jäger, der namentlich nicht genannt werden möchte. Wildschweine würden an ihren „Grabestellen“ immer auch Exkremente hinterlassen. Aber das sei ja im Schlosspark augenscheinlich nicht der Fall gewesen. Sein Tipp: „Es waren Dachse.“
Doch unsere Leser haben noch weitere Tiere im Angebot, die offenbar gerne mal Rasenstücke auf links drehen. Wühlmäuse etwa. „Die zerstören ganze Grasnarben, wühlen sich durch und werfen regelrechte Erdwälle auf“, beschreibt ein Leser, der ebenfalls anonym bleiben möchte.
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Monika Prigge-Lücke aus Riemke bringt ein deutlich kleineres Tier ins Spiel: Engerlinge (Käferlarven). „Auch wir waren am Samstag im Schlosspark spazieren“, berichtet sie. „Aufgefallen sind uns diese ,umgepflügten’ Rasenflächen nahe der Nevelstraße. Sie kamen uns sehr bekannt vor.“
Denn genauso sähen viele Rasenflächen in den Vorgärten der Siedlung Dahlhauser Heide ( Hauptflözstraße und Muschelbank Hordel) aus. Prigge-Lücke: „Ein Gärtner hat bei der Kontrolle festgestellt dass es sich um Engerlinge handelt, die die Rasenwurzeln von unten her beschädigen bzw. abfressen und den Rasen ,umdrehen’.“
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