Bochum. Mit „Auf Teufel komm raus“ schrieb der frühere Stern-Reporter Bochumer Krimigeschichte. Seine letzten drei Romane gibt es jetzt als Hörbücher.
Mit Büchern wie „Nahtlos braun“ und „Auf Teufel komm raus“ schrieb Werner Schmitz (72) Bochumer Krimigeschichte: Nie zuvor hatte ein Autor einen fiktiven Krimi mitten in der Stadt spielen lassen. Eine Mörderjagd über den Südring: Zu Beginn der 1980er Jahre war das völlig neu. Jetzt gibt es einige der unterhaltsamen Romane des ehemaligen Reporters beim „Stern" auch als Hörbuch. Für Schmitz ist das eine schöne, aber auch eine merkwürdige Erfahrung, wie er im WAZ-Gespräch verrät.
Einige Ihrer Abenteuer mit Spürnase Hannes Schreiber gibt es jetzt als Audio-CD. Wie kam es dazu?
Werner Schmitz: Der USM-Verlag in München ist auf mich zugekommen, weil sie dort gern meine letzten drei Bücher herausbringen wollen, die im Kosmos-Verlag erschienen sind. Das sind „Wald der toten Jäger“, „Tod einer Jägerin“ und „Schreiber und der Wolf“, die es jetzt brandneu als Hörbuch gibt. Dies übrigens nicht nur auf CD, sondern auch als Stream, damit man sich die Krimis direkt aufs Handy runterladen kann. Ich kenne mich da nicht so aus, aber das klappt. Das ist vor allem auch deswegen eine gute Sache, weil „Wald der toten Jäger“ als herkömmliches Buch seit einer Weile vergriffen ist.
Sollen denn auch die beiden anderen Schreiber-Krimis noch folgen?
Das kommt ein bisschen auf den Erfolg der ersten drei Hörbücher an. Relativ sicher geplant ist, dass „Das Karpaten-Projekt“ im Frühjahr erscheinen soll. Außerdem gibt es Überlegungen, meinen ersten Schreiber-Krimi „Auf Teufel komm raus“ noch herauszubringen – gewissermaßen als „Schreibers erster Fall“ und Abschluss der Reihe. Das würde mich überaus freuen, denn an dem Buch hänge ich besonders.
Warum?
„Auf Teufel komm raus“ war im Jahr 1993 mein erster Roman mit Hannes Schreiber und gleichzeitig der Höhepunkt meiner Bochumer Krimi-Phase. Das Buch ist noch immer mein liebstes und ist ja auch mehr eine Krimi-Komödie. Beim USM-Verlag waren sie ganz verwundert darüber, dass man beim Lesen dieses bald 30 Jahre alten Romans noch immer herzhaft lachen kann.
Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn man seine eigenen Geschichten plötzlich vorgelesen bekommt?
Das ist merkwürdig. Die Figur des Hannes Schreiber stand mir immer sehr nah. Als Reporter beim Magazin „Malibu“ ist er irgendwie mein Alter Ego. Wenn jetzt plötzlich eine andere Stimme behauptet, Hannes Schreiber zu sein, dann wirkt das schon schräg. Aber der Schauspieler Alexander Bandilla, der die Romane eingelesen hat, macht das wirklich ordentlich.
Woran arbeiten Sie aktuell?
Als alter Eppendorfer habe ich vor einiger Zeit eine Kurzgeschichte über meine Schulzeit und meinen gewalttätigen Nazi-Lehrer geschrieben. Die hieß „Zehn Hiebe auf den Hintern“ und findet sich auf meiner Homepage. Darüber kam ich mit Zeitzeugen ins Gespräch, die mir davon erzählten, dass der Stadtteil Eppendorf zur Nazi-Zeit weitaus brauner war als viele dachten. Das möchte ich gern in einer Geschichte aufgreifen, aber wie genau ist noch geheim.
Die Hörbücher (12,99 Euro) gibt es im Handel sowie bei www.usm.de