Bochum. Im neuen Krimi „Tod einer Jägerin“ erzählt Werner Schmitz von Abenteuern auf einer Safari. Auch der Autor selbst hat schon einen Büffel erlegt.
An seine Begegnung mit einem ausgewachsenen Kaffernbüffel, locker 600 Kilo schwer, erinnert sich Werner Schmitz besonders gut. 2018 war der Autor aus Bochum und passionierte Jäger auf Safari in Simbabwe unterwegs, wo er die Gelegenheit bekam, auf Büffeljagd zu gehen. „Wenn du es nicht erlebt hast, kommt es nicht aus deinem Horn“, zitiert Schmitz den Satz des Jazz-Musikers Charlie Parker, der für Musiker wie Schriftsteller gleichermaßen gilt.
Die Jagd auf den Koloss der afrikanischen Steppe geriet für Schmitz (unter fachkundiger Führung) zu einem prägenden Erlebnis. Büffel, so erzählt er, leben in Simbabwe in großen, gesicherten Beständen und sind nicht vom Aussterben bedroht. „Nur wenige, alte Tiere werden von den Einheimischen zum Abschuss freigegeben.“
Autor Werner Schmitz erzählt von seiner Büffeljagd
Und dieser Abschuss, ein durchaus nicht ungefährliches Unterfangen, gelang dem Touristen aus dem fernen Wattenscheid nicht schlecht: Zwei Mal musste er abdrücken, ehe der Büffel erlegt war. „Das ist keine Wilderei“, betont Schmitz. „Die Einnahmen aus dieser nachhaltigen Jagd kommen dem Wildschutz und der einheimischen Bevölkerung zugute.“ Und über das Büffelfleisch freuten sich die Einheimischen, die das Tier direkt vor Ort zerlegten.
Von diesem Erlebnis spürbar beflügelt, begann Schmitz kurz darauf, seinen schon länger geplanten Afrika-Roman zu schreiben. „Auf den Spuren meines großen Idols Ernest Hemingway“, ergänzt er lächelnd. Die Idee: Seinen langjährigen Helden Hannes Schreiber, der den 71-jährigen Schmitz seit Mitte der 1980er Jahre durch eine ganze Reihe von spannenden und unterhaltsamen Krimis begleitet, verschlägt es diesmal nach Afrika.
Spannende Abenteuer im fiktiven Sambesia
In „Tod einer Jägerin“, soeben druckfrisch im Kosmos-Verlag erschienen, erlebt Schreiber spannende Abenteuer im fiktiven Sambesia. Eigene Erfahrungen aus Schmitz’ diversen Afrika-Reisen und frei Erfundenes gehen dabei Hand in Hand: So geht Schreibers Büffel-Jagd im Buch wesentlich rasanter über die Bühne als der Autor es in Wirklichkeit erlebte. „Viele denken immer: der Schreiber, das bin ich“, sagt Schmitz, „aber das stimmt natürlich nicht, obwohl schon viel von mir in ihm steckt. Ich kenne den alten Sack ganz gut.“
Darum geht’s in „Tod einer Jägerin“
In „Tod einer Jägerin“ verschlägt es Hannes Schreiber nach Sambesia: Dort will er eine Story über Nora Wilkens schreiben, die einzige professionelle Großwildjägerin Afrikas. Doch dann liegt Nora eines morgens tot im Safarizelt. War es Mord...?
Das Buch ist soeben im Kosmos-Verlag erschienen: 262 Seiten, 20 Euro.
In der Tat: Mit seinem Debüt „Nahtlos braun“ (1984) und dem Nachfolger „Dienst nach Vorschuss“ (1985) trat der ehemalige Oberinspektor im Tiefbauamt des Rathauses eine Welle von Ruhrgebiets-Krimis mit los, die bis heute anhält. Immer an vorderer Front: der sympathische, etwas eigenbrötlerische Reporter-Fuchs Hannes Schreiber. Die noch immer wunderbar zu lesende Krimikomödie „Auf Teufel komm ‘raus“ war 1993 der Höhepunkt der Reihe, ehe Schmitz seinen Helden aufs Abstellgleis schickte und als Reporter beim „Stern“ anfing.
Neues Buch ist der Abschluss der Trilogie
Mittlerweile pensioniert, hat Schmitz das Krimi-Fieber wieder gepackt. Nach „Wald der toten Jäger“ (2016) und „Schreiber und der Wolf“ (2017) ist „Tod einer Jägerin“ jetzt der Abschluss der neuen Schreiber-Trilogie – und wohl auch vorerst sein letzter Krimi. Doch neue Pläne gibt es schon: Werner Schmitz betätigt sich gerade als Übersetzer des Thrillers eines kanadischen Autoren und überlegt, einen historischen Roman zu verfassen.
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