Altenbochum. Für das künftige Bochumer Wohngebiet Ostpark und Feldmark soll ein Parkhaus gebaut werden. Doch schon im Vorfeld wird es als zu klein kritisiert.

Für das künftige Bochumer Wohnbaugebiet Ostpark und speziell für das Quartier Feldmark (zwischen Immanuel-Kant-Straße und dem alten Friedhof), aber auch für das Quartier Havkenscheider Höhe wird ein autoarmes Wohnen geschaffen. Im Bereich Feldmark West soll es deshalb weniger Parkplätze als bei Neubauten üblich geben.

Weil die Autos der künftigen Bewohner dennoch irgendwo abgestellt werden müssen, soll eine Quartiersgarage das Problem lösen. Doch schon vor dem Bau steht fest: Die Garage wird nicht genug Stellplätze bieten können.

Ein Ausbau ist am Bochumer Standort nicht möglich

Die Bezirksvertretung Bochum-Mitte entschied sich zuletzt für den Bau, diskutierte das Thema aber sehr kontrovers. Die Sitzung musste gar unterbrochen werden, weil das Gremium sich nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen konnte. Zwar wurde die Quartiersgarage von allen Seiten begrüßt, doch fanden CDU, SPD und Linke, dass sie zu wenig Stellplätze bieten werde.

Am Rande des Bochumer Hauptfriedhofs wird die neue Quartiersgarage entstehen. Sie soll Platz für die Autos der künftigen Feldmark-Bewohner bieten.
Am Rande des Bochumer Hauptfriedhofs wird die neue Quartiersgarage entstehen. Sie soll Platz für die Autos der künftigen Feldmark-Bewohner bieten. © funkegrafik nrw | Rim Ammar

Holger Schneider, SPD-Fraktionschef im Bezirk, schlug vor, die Garage „mit der Option des Ausbaus zu errichten“. Das aber lehnten die Grünen vehement ab. Schließlich bat die Mehrheit im Gremium die Verwaltung um Überlegungen, wie man bezüglich dieser Einschränkungen gegebenenfalls Abhilfe schaffen kann.

Platz für Fahrräder und Car-Sharing-Angebote

Denn eine Erweiterung am vorgesehenen Standort ist nicht möglich. Sie entsteht auf einem Teil der heutigen Parkplatzfläche des Friedhofs. 204 Stellplätze soll die Quartiersgarage bekommen, davon 137 für Privatnutzer, 37 für Besucher und 30 für den Friedhof, dessen ebenerdige Parkfläche dem Neubau weichen muss. Überdies dient sie dem Abstellen von Fahrrädern und von Car-Sharing-Angebote.

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Oberirdische Stellplätze auf privaten Grundstücken sind im Bereich der Mehrfamilienhausbebauung nicht erlaubt. Dafür müssen Tiefgaragen errichtet werden. Allerdings: Weil wegen des reduzierten Stellplatzschlüssels pro Wohnung nur ein halber Parkplatz eingeplant wird, muss der Rest von der Quartiersgarage aufgenommen werden.

Privaten Stellplätze werden an die Wohnungseigentümer vermietet

Das Grundstück, und damit auch die Quartiersgarage, bleibt in städtischem Eigentum. Den Betrieb übernimmt die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG), die die privaten Stellplätze an die Wohnungseigentümer vermietet und die öffentlichen bewirtschaftet. Im Erdgeschoss ist vorgesehen, eine Mobilstation für Elektroautos zu installieren. Ladestationen soll es auch an der Tiefgarage geben. Ziel ist es, ein Viertel der Stellplätze für E-Mobilität vorzuhalten. Zu- und Abfahrt erfolgen zur Straße Feldmark.

Investoren an den Kosten beteiligen

Die Inbetriebnahme ist für 2023 vorgesehen, mit der Planung soll sofort begonnen werden.

Die Kosten werden auf fünf Millionen Euro geschätzt. Sie sollen anteilig von den Investoren im Bereich Feldmark-West mitfinanziert werden, und zwar in Höhe von 15.000 Euro pro Stellplatz (23.000 Euro teuer ist jeder Parkplatz).

Begründung: Die Bereitstellung der Plätze im Parkhaus sei für die Investoren eine „wesentliche Ersparnis“ im Vergleich zu zusätzlichen Flächen in der privaten Tiefgarage.

Die Stadt misst der Optik der Garage hohe Bedeutung bei – allein schon aufgrund ihrer Lage am historischen Friedhof. So soll aus gestalterischen Gründen auf Parkplätze auf der obersten Geschossdecke verzichtet werden, die stattdessen ein begrüntes geschlossenes Dach bekommt. Die Fassaden sollen an allen vier Seiten berankt werden. Das Parkhaus ist als Holzkonstruktion im Vorentwurf eingeplant.

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