Bochum. Gebrauchte Corona-Schutzmasken verschandeln zunehmend die Straßen und die Natur in Bochum. Eine Leserin rät: So einfach ist Umweltschutz.

Anfangs heiß begehrt, jetzt ein Wegwerfprodukt: „Leider muss ich feststellen, dass die Alltagsmasken überall zu finden sind, nur teilweise nicht im Gesicht“, beobachtet eine WAZ-Leserin. Die 69-Jährige ärgert sich, dass die Mund-Nase-Bedeckungen zunehmend die Gehwege, Straßen und Natur verschandeln. Der Umweltbetrieb USB bestätigt den Eindruck.

Hundekot, Zigarettenstummel, Fast-Food-Tüten, komplette Haushaltsauflösungen: Die Liste der gängigen Müll-Sünden, die die Langendreerin zusammengestellt hat, ist längst nicht vollständig. „Und nun kommen noch die Masken in allen öffentlichen Bereichen dazu. Die sind inzwischen so preisgünstig, dass sie einfach irgendwo entsorgt werden“, schreibt die Leserin und fragt: „Wie verantwortungslos sind die Menschen der Umwelt und den Mitmenschen gegenüber?“

Im heißen Wasser kurz abkochen und zum Trocknen draußen aufhängen: So können Einwegmasken drei bis vier Mal getragen werden, rät eine WAZ-Leserin und schickt zur Anschauung dieses Foto.
Im heißen Wasser kurz abkochen und zum Trocknen draußen aufhängen: So können Einwegmasken drei bis vier Mal getragen werden, rät eine WAZ-Leserin und schickt zur Anschauung dieses Foto. © UB

Corona in Bochum: Masken gehören in den Restmüll

In der Tat: Die Reinigungstrupps des USB müssen regelmäßig Atemschutzmasken von Straßen, Gehwegen und in Grünanlagen auflesen, berichtet Sprecher Jörn Denhard. Das birgt das Restrisiko einer Ansteckung: sowohl für Passanten, etwa spielende Kinder, als auch für die Müllwerker – spätestens bei der Abfalltrennung in den Sortieranlagen, warnt der Bundesverband der Entsorgungsbetriebe.

Der Appell des Bochumer Umweltbetriebes ist daher dringend. Gebrauchte Masken bitte nicht achtlos wegwerfen, sondern gefahrlos entsorgen: unterwegs in einem öffentlichen Abfallbehälter, daheim in der Restmülltonne. „So ist gewährleistet, dass die Masken den sicheren Weg in die Müllverbrennung finden. Das gilt auch für alle anderen medizinischen Abfälle, etwa Pflaster oder Kanülen“, so Jörn Denhard. Keinesfalls gehören die Masken in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack, erst recht nicht in die Toilette, ins Altpapier oder in den Kompost.

Restmüll-Aufkommen ist leicht gesunken

Die WAZ-Leserin agiert nachhaltig. „Auch die Einwegmasken aus dem Zehnerpack müssen nicht sofort weggeschmissen werden“, sagt sie. Ihr Tipp: Die Masken nach Gebrauch kurz in kochendes Wasser legen und zum Trocknen nach draußen hängen. „Nur bügeln sollte man sie nicht. So lassen sie sich mindestens drei bis vier Mal tragen.“

Das Restmüll-Aufkommen in Bochum ist durch Corona nicht gestiegen, berichtet der USB. Im Gegenteil: Im ersten Halbjahr wurden 37.200 Tonnen entsorgt – 600 weniger als im gleichen Zeitraum 2019.