Bochum-Innenstadt. Einige Anwohner der Düppelstraße in Bochum fordern seit Jahren die Schließung des Platzes. Sie fühlen sich durch zuviel Lärm belästigt.

Der Bolzplatz an der Düppelstraße ist seit Jahren einigen Anwohnern ein Dorn im Auge. Der Lärm durch spielende Kinder nervt die Nachbarn. Nach Beschwerden wurde der Platz vor vier Jahren verkleinert mit dem Ziel, ihn für Erwachsene, die ihn auch abends nutzten, unattraktiver zu machen. Der Platz, ehemals 35 mal 25 Meter groß, schrumpfte auf eine Spielfläche von 15 x 20 Metern. Doch der Ärger geht weiter: Wieder liegt der Bezirksvertretung Mitte ein Antrag auf Schließung des Bolzplatzes vor. Die Stadt aber winkt ab.

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Im Juni beantragten Anwohner per Bürgerbeschwerde die Schließung des Platzes. Zur Begründung wird angeführt, dass es durch den Betrieb des Bolzplatzes „seit Jahren zu erheblicher Lärmbelästigung, mitunter Ruhestörung und Gesundheitsbelastung durch enorme Staubentwicklung“ komme.

Jugendamt Bochum: Platz ist wichtig für die Kinder

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Das Jugendamt verweist auf die besondere Bedeutung des Platzes: Er befindet sich inmitten verdichteter Wohnbebauung und habe somit einen großen Stellenwert mit Spiel- und Aufenthaltsqualität für die Kinder in der Nachbarschaft. Es gibt in erreichbarer Nähe keine weiteren Spielflächen. Insbesondere für ältere Kinder mangelt es an attraktiven Angeboten. Bolzplätze würden grundsätzlich gut von ihnen angenommen und beförderten auch die soziale Entwicklung durch das gemeinsame Spiel.

Einer der Beschwerdeführer fordere laut Verwaltung seit ca. 2008 in unregelmäßigen Abständen die Stadt auf, den Bolzplatz zu schließen. Es gab, so das Jugendamt, in der Vergangenheit umfangreichen Schriftverkehr und zahlreiche Ortstermine. Die Verwaltung hat mit unterschiedlichen Maßnahmen auf die Beschwerden reagiert: Über Streetworker wurde Kontakt mit den Jugendlichen aufgenommen, sofern diese angetroffen werden konnten. In Kooperation mit den Spielplatzpatinnen und -paten wurden Schilder angefertigt, die auf die Nutzungszeiten und Altersbegrenzung hinweisen.

Erwachsene belästigen Anwohner

Die Beschwerdeführer begründen ihren Bürgerantrag auf Schließung des Bolzplatzes u.a. damit, dass sich insbesondere an den Wochenenden lärmende Erwachsene dort aufhielten – trotz der Verkleinerung der Fläche.

Diese wüssten, dass der mobile Ordnungsdienst samstags und sonntags nicht erreichbar sei. Somit sei die einzige Lösung aus Sicht der Nachbarn die Schließung des Platzes.

Platz wurde verkleinert

2016 dann wurde der Platz verkleinert. 26.600 Euro kostete die Maßnahme; darin enthalten: ein neuer Ballfangzaun, neuer Aschebelag und zwei Tore. Die Veränderungen laut Vorschlag der Falken als Spielplatzpaten beinhalteten, den neuen Bolzplatz Richtung Düppelstraße zu verorten, den Grünstreifen hin zur Wohnbebauung zu vergrößern, ferner sollte die Fläche zwischen neuem Bolzplatz und ehemaliger Kita dem Kinderspielplatz zugeschlagen werden.

Die Verwaltung habe aus ihrer Sicht alles getan, um auch den Anwohnern gerecht zu werden. Sie weist darauf hin, dass der Betrieb eines Kinderspielplatzes oder auch Bolzplatzes mit einer gewissen Geräuschentwicklung einhergehe, die nicht unterbunden werden kann. Durch die extreme Verkleinerung des Platzes ist dieser für Erwachsene (z.B. Kneipen-Mannschaften) nicht mehr interessant. Sollte es in Einzelfällen zu massiven Ruhestörungen außerhalb der Öffnungszeiten kommen, ist die Polizei zu informieren. Eine Schließung aber lehnt die Stadt ab; der Platz gehöre weiterhin den Kindern und Teenies.

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