Bochum. . Stadt will auf ausgesuchten Straßen die Geschwindigkeit reduzieren. Teilweise sollen die Anwohner bis zu 100 Prozent entlastet werden.
Mit Geschwindigkeitsreduzierungen die Lärmbelastung für die Anwohner senken – das verfolgt die Stadt mit dem Lärmaktionsplan. Darin wird vorgeschlagen, einige Straßen zu Tempo-30-Zonen zu entschleunigen. Darunter auch die Oskar-Hoffmann-Straße – im bislang nicht ausgebauten Abschnitt zwischen Universitätsstraße und Einmündung Düppelstraße.
Bis zu 13.000 Fahrzeuge befahren die Strecke täglich. Mit Tempo 30 würde sich dort die Zahl der lärmgeplagten Anwohner enorm reduzieren, so ergab eine Prüfungsberechnung. Insbesondere nachts ist der Lärmindex schnell erreicht, weil die Wohnhäuser nah an der schmalen Straße stehen, anders als etwa auf der Bergstraße, wo sie weiter zurückliegen.
Zwar werde sich der Verkehr auf die Parallelstraßen verlagern, doch das Tiefbauamt rechnet mit einer hohen Akzeptanz. Christoph Matten erklärte im Bezirk Mitte: „Mittelfristig soll auch dieser Abschnitt der Oskar-Hoffmann-Straße ausgebaut werden; dann kann die lärmmindernde Maßnahme zurückgenommen werden.“
Während sich die Stadt also hier Verbesserungen verspricht (nachts um 100 Prozent, tagsüber 98 Prozent), sind die berechneten Effekte von Geschwindigkeitsreduzierungen auf der Essener Straße, die auch als 30er-Zone ausgeguckt wurde, (zwischen Goten- und Eugenstraße) weniger hoch: tagsüber minus 29, nachts minus 35 Prozent.
Als Mittel gegen Lärm soll auch der Harpener Hellweg zur 30er-Zone werden. Auch hier setzt die Stadt insbesondere nachts auf eine hundertprozentige Entlastung der Anwohner vom Verkehrlärm.
Zeitplan noch offen
Für die Umsetzung des Lärmaktionsplans bedarf es allerdings auch finanzieller Mittel. Vor Einrichtung der Tempo-30-Abschnitte soll es, wie Stadtsprecherin Tanja Wißing auf Anfrage mitteilt, noch Messungen geben, um zu ermitteln, wie groß der Effekt wäre. „Diese Messungen wollen wir indes nicht jetzt im Winter durchführen; wegen der Witterung könnten die Ergebnisse verfälscht werden.“
„Eine Tempo-30-Zone ist der Harpener Hellweg schon jetzt“, so stellt WAZ-Leser Norbert Krah fest, der in Harpen wohnt – allerdings nicht aus Lärmschutzgründen, sondern wegen Straßenschäden: „Am schlimmsten ist es ab der A-43-Brücke stadteinwärts – dort kann man wirklich nicht schneller als 30 km/h fahren.“
Bislang galt die Beschränkung allein an der Maischützenschule, nun zwischen den Einmündungen Maischützen- und Laurentiusstraße. Norbert Krah kann nicht nachvollziehen, dass die Firma, die den Straßenbelag erneuert hatte, durch die Stadt nicht regresspflichtig gemacht werde.
Für die Oskar-Hoffmann-Straße wie für den Harpener Hellweg kann die Verwaltung noch keinen Zeitplan nennen.