Bochum. Der Tourismus in Bochum ist in Corona-Zeiten eingebrochen. Die Gewerkschaft NGG beziffert den Rückgang im ersten Halbjahr auf 60 Prozent.

Der Tourismus in Bochum ist in der Corona-Krise eingebrochen. Wie die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) mit Verweis auf das Statistische Landesamt mitteilt, haben im ersten Halbjahr 2020 rund 72.600 Gäste Bochum besucht. Das sind 60 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2019.

Nach Angaben der NGG sank die Zahl der Übernachtungen um 47 Prozent auf 165.000. Die Gewerkschaft spricht von einer „beispiellosen Krise“ im Gastgewerbe. „Erst mussten Hotels, Pensionen, Kneipen und Restaurants über viele Wochen ganz schließen. Und nach dem Lockdown läuft der Betrieb unter Auflagen nur langsam wieder an“, sagt Gewerkschaftssekretär Adnan Kandemir.

Unter der Situation litten aber nicht nur die Unternehmen. „Die Folgen sind auch für Köche, Kellner und Hotelangestellte dramatisch. Als Kurzarbeiter mussten sie deutliche Lohneinbußen in Kauf nehmen – in einer Branche, die ohnehin nur geringe Löhne zahlt“, betont Kandemir.

Corona in Bochum: Kurzarbeit für Qualifizierung nutzen

Laut NGG beschäftigt das Hotel- und Gaststättengewerbe in Bochum 6300 Menschen. Die Kurzarbeit habe bislang einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindern können. Dank staatlicher Hilfen sei eine Pleitewelle ausgeblieben. Die Sorge vor der Herbst- und Wintersaison sei aber groß.

Die Gewerkschaft appelliert an die Unternehmen, die Kurzarbeit für die berufliche Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu nutzen: als Beitrag gegen den Fachkräftemangel, der in Hotels und Restaurants unabhängig von der Pandemie eklatant sei.