Bochum. Sarah Hedergott (33), Lehrerin und Mutter eines Jungen (2), ist schwer an Leukämie erkrankt. Ihre Schule ruft zur Registrierung bei der DKMS auf.
Es ist eine Nachricht, die das Ottilie-Schoenewald-Weiterbildungskolleg in Bochum unter Schock stehen lässt: Die beliebte Lehrerin Sarah Hedergott hat Blutkrebs, sie ist an akuter myeloischer Leukämie (AML) erkrankt. Die Mutter eines Zweijährigen braucht dringend eine Stammzellenspende. Ihre Schule ruft dazu auf, sich bei der Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) zu registrieren.
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Trotz Corona soll im Ottilie-Schoenewald-Weiterbildungskolleg ganz bald eine Typisierungsaktion stattfinden. „Die Planung mit der DKMS läuft derzeit“, teilt Meike Schmalenbach aus der erweiterten Schulleitung mit. Möglichst viele Lehrer und Studierende des Weiterbildungskolleg wollen sich dabei registrieren lassen.
Für Stammzellenspende wird der genetische Zwilling gesucht
Mit den Wattestäbchen wird ein Abstrich von der Wangenschleimhaut genommen, anschließend werden die Merkmale in die Spenderdatei der DKMS aufgenommen und anonym für den weltweiten Patientensuchlauf zur Verfügung gestellt. Für eine Stammzellspende müssen die Gewebemerkmale des Spenders mit denen des Patienten zu 100 Prozent übereinstimmen. Gesucht wird also ein genetischer Zwilling, der dem Blutkrebs-Patienten das Leben retten kann.
Durch die Registrierungsaktion will die Schulgemeinde einen passenden Spender für Sarah Hedergott, die beliebte Beratungslehrerin, die Psychologie und Erziehungswissenschaften unterrichtet, finden. Gleichzeitig kann anderen Erkrankten geholfen werden. „Die Typisierungsaktion selbst richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer sowie Studierende unserer Schule. Helfen kann aber jeder, indem er sich ein Registrierungsset bestellt“, erklärt Lehrerin Meike Schmalenbach. Das kann jeder gesunde Mensch, der zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kostenlos auf der Homepage der DKMS oder telefonisch unter Tel. 0221/ 940 58 20 machen.
Großteil der Leukämie-Patienten findet keinen Spender in der eigenen Familie
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Nur ein Drittel der Patienten findet innerhalb der Familie einen geeigneten Spender. Der Großteil benötigt einen nicht verwandten Spender, so die DKMS. Noch immer findet jeder zehnte Patient in Deutschland keinen passenden Spender. „Unsere Kollegin befindet sich gerade in Behandlung im Krankenhaus. Es kann sein, dass sehr, sehr schnell eine Stammzellenspende notwendig ist“, sagt Meike Schmalenbach. Die Anteilnahme am Ottilie-Schoenewald-Weiterbildungskolleg ist groß, genau wie die Hoffnung, dass ein passender Spender für die beliebte Lehrerin Sarah Hedergott gefunden wird.
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