Bochum.. Gekämpft, gehofft, verloren: Emil Schmidt ist tot. Die Leukämie-Erkrankung des Schülers hatte seit 2016 große Anteilnahme in Bochum ausgelöst.


„Emil, du bist nicht allein“: So hieß die Hilfsaktion, die ab Herbst 2016 große Anteilnahme in unserer Stadt auslöste. Riesig war die Freude, als Emil Schmidt vor einem Jahr gerettet schien. In dieser Woche die erschütternde Nachricht: Emil ist gestorben. Der 17-Jährige erlag seiner Leukämie-Erkrankung.

Mutmach-Kampagne und Spendenkonto

Gekämpft, gehofft, verloren: Familie Schmidt in Weitmar trauert um den tapferen Emil. 2016 war bei dem Heinrich-Böll-Gesamtschüler Blutkrebs diagnostiziert worden. Während sich Emil einer Chemotherapie unterzog, nahmen die Schmidts den Kampf auf. Auf Facebook wurde eine Mutmach-Kampagne gestartet. Die Damenmannschaft von Amacspor Dahlhausen organisierte ein Benefiz-Fußballspiel. Ein Spendenkonto wurde eingerichtet. Um die Kosten im Zuge der Behandlung zu bezahlen. „Vor allem aber, um eine mögliche Typisierungsaktion zu finanzieren, die nicht nur Emil, sondern weltweit allen Erkrankten helfen könnte“, betonte die Familie.

2017 war es Emils Schwester Josephine (24), die für ihren Bruder Knochenmark spendete. „Alles ok!“, strahlten Emil, seine fünf Geschwister und Mutter Christine, als die WAZ sie vor einem Jahr besuchte. Er habe sich im Fitnessstudio angemeldet, wolle „wieder ein ganz normaler Junge sein, Abi machen, einen Job in den Medien ergattern“, lachte Emil und schmiedete Zukunftspläne.

Emil kämpfte – doch sein Zustand wurde schlechter

Aber die Krankheit kehrte zurück. Unbarmherzig. Im Sommer 2018 wurde eine zweite Transplantation erforderlich. Diesmal trat Emils Bruder Jakob (19) als Spender auf. Alles schien gut – bis im November erneut Krebszellen entdeckt wurden. Wieder kämpfte Emil. Wieder schöpften die Schmidts Hoffnung, planten für diese Woche eine Reise nach London, für die sich Emil eigens einen Anzug gekauft hatte. Doch am Wochenende verschlechterte sich sein Gesundheitszustand rapide.

„Emil, du bist nicht allein“: Das galt auch für seine letzten Stunden. Am Dienstag starb er – zu Hause, friedlich, im Kreise seiner Liebsten.