Bochum. Bei der Schwerpunktaktion der Polizei Bochum wurden am Mittwoch 55 Autofahrer geahndet. Sie hatten während der Fahrt ihr Handy benutzt.

Anlässlich der europaweiten Aktionswoche „Roadpol Safety Days“ sind am Mittwoch (16.9.) in vielen Städten in NRW Rad- und Autofahrer kontrolliert worden. Besonders im Fokus der Schwerpunktkontrollen war das Thema Ablenkung im Straßenverkehr.

Die Polizei Bochum hat am Mittwoch von 6 bis 19 Uhr zahlreiche Verkehrsteilnehmer in Bochum, Herne und Witten kontrolliert. Insgesamt 55 Autofahrer und ein Lkw-Fahrer hatten ihr Handy während der Fahrt benutzt. Sie müssen mit einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Auch ein Radfahrer konnte während der Fahrt nicht auf sein Mobiltelefon verzichten. Auch auf ihn kommt nun ein Verwarngeld in Höhe von 55 Euro zu.

Europaweite Aktionswoche „Roadpol Safety Days“

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Anlass der Kontrollen ist die europaweiten Aktionswoche „Roadpol Safety Days“ vom 16. bis 22. September. Zahlreiche NRW-Städte haben sich am Mittwoch an der Schwerpunktaktion beteiligt. Alleine in Köln wurden 107 Verkehrsteilnehmer mit dem Handy am Steuer erwischt. In Münster und Hagen waren 104 beziehungsweise 88 Personen, die während der Fahrt durch das Smartphone oder andere elektronische Geräte abgelenkt waren. Die Aktionswoche soll auf Unfalltote und Schwerverletzte im Straßenverkehr aufmerksam machen.

„Der bekannte Signalton, das Vibrieren ... nur mal kurz gucken, wer es ist und um was es geht. Die Straße habe ich ja im Blick.“ So beschreibt die Bochumer Polizeisprecherin Tanja Pfeffer die Denkweise sehr vieler Verkehrsteilnehmer. Sie fügt hinzu: „Stopp! Dieser kurze Blick kann Leben kosten. Zwei Sekunden kurz aufs Handy bedeuten bei 50 km/h 30 Meter Blindflug! Kein Anruf, keine WhatsApp oder Instastory ist es wert, dass Sie dafür Ihr Leben aufs Spiel setzen oder andere gefährden.“

Polizei Bochum: Die Hälfte aller Autofahrer nutzt das Handy beim Fahren

Jeden Tag sterben in Europa durchschnittlich 70 Menschen im Straßenverkehr. Im Bochum, Herne und Witten waren es 2019 zwei Menschen, im ersten Halbjahr 2020 fünf Menschen.

Im Jahr 2019 hat die Polizei in Bochum, Herne und Witten mehr als 3000 Verstöße wegen Handy am Steuer festgestellt – sicher nur ein Bruchteil der tatsächlichen Anzahl. Eine Reihe von Verkehrsunfällen hatte mit dieser lebensgefährlichen Angewohnheit auch zu tun.

Laut Polizei nutzt etwa die Hälfte aller Autofahrer das Mobiltelefon während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung, in der Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen sind es sogar acht von zehn. Im Durchschnitt verfasst jeder sechste Autofahrer während der Fahrt Textnachrichten, jüngere Fahrer sogar noch häufiger. Jeder vierte bedient sein Navigationsgerät während der Fahrt. Dabei erhöhen solche Ablenkungen das Risiko eines Unfalls erheblich. So ist zum Beispiel das Handy am Steuer genauso gefährlich wie mit 0,8 Promille zu fahren.

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