Bochum. Das Bochumer Varieté et cetera feiert einen erfolgreichen Neustart. Trotz Corona-Einschränkungen gab’s bei der Premiere Standing Ovations.
Neustart geglückt: Mit einer fulminanten Show und einem umfassenden Hygienekonzept hat das Varieté et cetera in Bochum seine halbjährige Zwangspause beendet.
Vier Vorstellungen der Frühjahrsstaffel gingen im März über die Bühne. Dann kam Corona – und die quälende Ungewissheit, ob, wann und wie der Theaterbetrieb an der Herner Straße wieder aufgenommen werden kann. Aufgeben? Nach 28 Jahren keine Option für Varieté-Chefin Silva Cabello und ihr Team. Monatelang suchten sie nach Lösungen, um den Corona-Auflagen zu entsprechen. Ergebnis: weniger Besucher (150 statt 300), ein neuer Saalplan mit Tischen nur für Paare und Gruppen, Abstands-, Registrierungs- und Maskenpflicht (außer am Platz). Einschränkungen, die das Publikum gern in Kauf nimmt und Gastgeber Ronny Cabello in dessen Begrüßung aus vollem Herzen beipflichtet: „Endlich wieder Leben in der Bude!“
Varieté et cetera: 90 Minuten zauberhafte Unterhaltung
Die Show „Ganz schön magisch“ ist auf 90 Minuten gestrafft. Es gibt keine Pause – aber pausenlos beste Unterhaltung. Matthias Rauch glänzt nicht nur als Zauberer und Illusionist, sondern auch als Entertainer, der launig-locker durch den Abend führt. Sein japanischer Magier-Kollege TanBa steht ihm als Rasierklingen-hungriger Allesschlucker in nichts nach. Sina Brunner aus Berlin wirbelt am Vertikaltuch durch die Luft (ausnahmsweise auf der Bühne: Die sonst übliche Luftakrobatik im Zuschauerraum ist wegen Corona verboten). Bei der Brasilianerin Jessica Savalla läuft’s an ihren Hula-Hoop-Reifen rund. Alex & Lisa aus der Ukraine, nach der Absage im März in Riemke gestrandet, überzeugen auch bei ihrem Comeback mit kraftvoll-anmutiger Partner-Akrobatik.
Schluss- und Höhepunkt sind die Cedeño-Brothers. Kurzfristig ersetzen sie das ukrainische Quartett „White Gothic“. Für das Bochumer Varieté ein Glücksgriff: Die vier Brüder aus Ecuador präsentieren Akrobatik auf höchstem internationalen Niveau.
Standing Ovations bei der Premiere
Mit Standing Ovations bedachte das Premierenpublikum am Sonntagabend die Künstler, Regisseur Sammy Tavalis und die gesamte et-cetera-Mannschaft – allesamt glücklich, dass die Lichter an der Herner Straße wieder an sind. Die typische Varieté-Stimmung kommt auch mit der Hälfte der Besucher auf. Tipp: Einfach für zwei klatschen!
„Ganz schön magisch“, bis 25. Oktober, donnerstags 20 Uhr, freitags und samstags 18 und 21 Uhr, sonntags Brunch (Einlass 10.15 Uhr) und 19 Uhr; Infos und Karten: www.variete-et-cetera.de.