Bochum. Das Varieté et cetera in Bochum plant den Neustart. Am 4. September sollen die Lichter wieder angehen – unter bislang einmaligen Bedingungen.

Alex und Liza sind übrig geblieben. Anfang März trat das Artisten-Duo aus der Ukraine in der Frühjahrsstaffel „Je oller, je doller“ im Varieté et cetera auf. Vier Vorstellungen gingen über die Bühne. Dann kam Corona. Und die Lichter gingen aus. Die Akrobaten verließen Bochum. Bis auf Alex und Liza, die bis heute in Riemke trainieren. „Erst konnten sie nicht zurück in ihre Heimat. Jetzt wollen sie nicht mehr“, sagt Varieté-Chefin Silvia Cabello, die mit ihrem Team vor einem schwierigen, aber auch hoffnungsvollen Neustart steht.

„Ganz schön magisch“, heißt es ab dem 4. September an der Herner Straße. Ein halbes Jahr nach dem Zwangsstopp soll die Show an der Herner Straße weitergehen. Die Bedingungen in Corona-Zeiten sind bislang einzigartig.

Varieté et cetera in Bochum: Nur noch 150 Besucher finden Platz

Um den Abstands- und Hygieneregeln zu genügen, finden statt 300 nur 150 Besucher Platz. Ein neuer Saalplan wurde entworfen. Es gibt Zweier- bis Sechser-Tische, die nur komplett von einem Paar oder einer Gruppe gebucht werden können. „Fremde Menschen dürfen nicht mehr an einem Tisch platziert werden. Das wird logistisch eine große Herausforderung“, weiß Silvia Cabello.

Im Winter heißt es: „Hurra, wir lachen noch!“

Die Herbststaffel „Ganz schön magisch“ im Varieté et cetera läuft vom 4. September bis 25. Oktober.

Alle Infos und Karten gibt es auf www.variete-et-cetera.de .

Das Theater plant auch für die Winterstaffel (ab 30. Oktober) mit Vorstellungen unter Corona-Bedingungen. Programmatischer Titel: „Hurra, wir lachen noch!“

Et-cetera-Besucher müssen sich auf weitere Änderungen einstellen. Die wichtigste ist der Notwendigkeit zusätzlicher Einnahmen geschuldet. Die Show, sonst netto rund 120 Minuten lang, wird auf 90 Minuten gestrafft. Es gibt keine Pause. Das macht es möglich, freitags und samstags zwei Vorstellungen zu präsentieren, um 18 und 21 Uhr. Dazwischen wird geputzt und desinfiziert. Donnerstags bleibt es beim 20-Uhr-Termin. Der Sonntags-Brunch (ab 10 Uhr) findet nun jede Woche statt. Am Sonntagabend ist wie gewohnt um 19 Uhr Showtime.

2017 feierte das Varieté et cetera sein 25-jähriges Bestehen: (v.l.) Jörg Richter sowie Silvia und Ronny Cabello. Seit März ist das Theater wegen Corona  geschlossen.
2017 feierte das Varieté et cetera sein 25-jähriges Bestehen: (v.l.) Jörg Richter sowie Silvia und Ronny Cabello. Seit März ist das Theater wegen Corona geschlossen. © FUNKE Foto Services | Joachim Haenisch

Gastronomie bleibt in Betrieb

Gespannt ist man in Riemke, wie die 21-Uhr-Termine angenommen werden. „Und überhaupt: Wird das Publikum wieder bereit sein, sich in einen Saal zu setzen?“, sorgt sich Silvia Cabello und kann nur versichern: „Wir tun alles, um ein Ansteckungsrisiko zu minimieren.“ Dazu gehörten eine leistungsstarke Lüftungsanlage, die Maskenpflicht im Foyer und beim Gang zur Toilette und – wie in der Gastronomie - die Registrierungspflicht an den Tischen.

Apropos Gastronomie: À la carte gespeist werden kann im et cetera auch weiterhin. Und: Weil die Garderobe geschlossen bleiben muss, dürfen Jacken und Mäntel über der Stuhllehne abgelegt werden. Das ist normalerweise strikt verboten.

Zauberer führt durch Herbststaffel

Zauberhafte Unterhaltung ist im Herbst angesagt. Dafür sorgt Matthias Rauch, der nicht nur durch das Programm mit Comedy und Akrobatik führt, sondern auch seine magischen Tricks zeigt. Wer in den vorderen Reihen Bammel hat, als Kandidat auf die Bühne geholt zu werden, kann beruhigt sein: „Das ist wegen Corona diesmal untersagt“, berichtet Silvia Cabello und zeigt sich „dankbar“, dass nur knapp zehn Prozent aller Vorverkaufskarten seit März erstattet werden mussten. „Fast alle Käufer haben ihre Tickets behalten. Viele nutzen sie für die neue Show. Das hilft uns sehr.“

Und was ist mit Alex und Liza? Weil die Künstlerriege für das magische Herbstprogramm schon weit vor der Pandemie verpflichtet wurde, ist in der aktuellen Staffel kein Platz für die übrig gebliebenen Ukrainer. Sie haben die Hoffnung, alsbald in einem anderen Theater unterzukommen.