Bochum. Das Eisenbahn Bundesamt hat grünes Licht gegeben für die Baumaßnahmen für den RRX. Sie finden auf der 17 km langen Bochumer Strecke statt.

Die Signale stehen auf Grün für den Ausbau des Bochumer Schienennetzes, um für die neue Schnellverbindung Rhein-Ruhr-Express (RRX) eine optimale Verbindung zu ermöglichen. Das Eisenbahnbundesamt hat den Planfeststellungsbeschluss erteilt, was bedeutet, dass zeitnah mit den Bauarbeiten auf dem rund 17 Kilometer langen Bochumer Abschnitt begonnen werden kann. Einen mittlerer dreistelliger Millionenbetrag investiert die Bahn allein in Bochum.

Doch zuvor werden die Unterlagen des Beschlusses von Montag, 7. September, bis zum Sonntag, 20. September, im Technischen Rathaus ausgelegt. Dies hat den Grund, dass die rund 290 Bochumer und Bochumerinnen, die aus ganz unterschiedlichen Bedenken Einwendungen gegen das Projekt vorgebracht hatten, den Planfeststellungsbeschluss einsehen können. Unter bestimmten Voraussetzungen gebe es für diesen Personenkreis die Möglichkeit, noch Rechtsmittel gegen den Bau einzulegen.

Auch interessant

Es gab öffentliche Anhörungstermine

In den letzten Jahren hat es in Wattenscheid und in Langendreer Anhörungen gegeben. Dutzende Bahnanlieger kamen, um sich anhand der ausliegenden Pläne zu informieren und ihre Anregungen und Fragen vorzubringen. Dabei standen Fragen des Lärmschutzes, mögliche Erschütterungen oder auch Gefahren durch ehemalige Bergbauanlagen im Vordergrund. Damit nun der RRX in Zukunft, wie geplant im 15-Minuten-Takt fahren kann, sind im Stadtgebiet Bochum an hauptsächlich drei Stellen größere Baumaßnahmen erforderlich. Mit dem Baubeginn sei jedoch nicht, wie zunächst vorgesehen, bereits im kommenden Jahr zu rechnen, teilt die Bahn mit.

Auch interessant

Artur Wiatowski ist Teilprojektleiter der Deutschen Bahn für den RRX unter anderem für den Bereich Bochum zuständig. Er hebt hervor: „Unser Ziel ist es, beim RRX-Projekt so wenig Eingriffe in die Umwelt und auf private Flächen wie eben möglich vorzunehmen.“ In Bochum gibt es Arbeiten etwa im Bereich der derzeitigen S-Bahnstrecke in Höntrop. Dort werden künftig die beiden Regionalbahnen RE 16 und RB 40 auch über die S-Bahngleise geführt. Der RRX hält dann am Bahnhof Wattenscheid.

Baugenehmigung wird im Rathaus ausgelegt


Das Eisenbahn-Bundesamt hat den Planfeststellungsbeschluss für einen weiteren Abschnitt des Großprojekts Rhein-Ruhr-Express (RRX) erteilt. Planfeststellungsabschnitt 5b umfasst die Ausbaumaßnahmen auf Bochumer Stadtgebiet. Damit liegt nun nach Köln, Leverkusen, Langenfeld und Essen auf dem fünften Abschnitt Baurecht vor.

Der Beschluss wird in der Zeit von Montag, 7.9., bis Sonntag, 20.9. im Foyer des technischen Rathauses, Hans-Böckler-Str. 19 der Öffentlichkeit zur Einsicht ausgelegt.

Online stehen die Unterlagen ab Montag, 7.9., auf der Website www.rheinruhrexpress.de zum Download zur Verfügung.

Hier hatte es während des Anhörungsprozesses Befürchtungen gegeben, dass der Lärm durch die zusätzlichen Züge größer werden könnte. Außerdem sprachen Anwohner die Nähe zur ehemaligen Zeche Maria Anna Steinbank an. Bekanntlich hatte es nicht weit von der Bahnstrecke entfernt mit dem sogenannten Höntroper Loch einen spektakulären Tagesbruch gegeben.

Am S-Bahnhof Höntrop halten künftig zusätzlich zwei Regionalbahnen, was zu deutlich mehr Zugverkehr in diesem Bereich führen wird.
Am S-Bahnhof Höntrop halten künftig zusätzlich zwei Regionalbahnen, was zu deutlich mehr Zugverkehr in diesem Bereich führen wird. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Die Bahn zog Gutachter hinzu. Das Ergebnis sei, dass in diesem konkreten Abschnitt kein aktiver Lärmschutz (Lärmschutzwände) erforderlich sei. Aber an verschiedenen Stellen erhalten Häuser passiven Lärmschutz. Das bedeutet vor allem, dass rund 200 Wohnungen spezielle, schallisolierte Fenster erhalten.

Sondierungen zu Bergbauanlagen

Die Bergbau-Situation werde bereits im nächsten Jahr mit Sondierungsbohrungen erkundet. Lärmschutzwände in einer Höhe von zwei bis fünf Metern entstehen allerdings im Bereich des Ausbaus einer Verbindungskurve in Langendreer. Dort muss an der Eisenbahnbrücke Oberstraße gearbeitet werden, die ebenfalls eine Lärmschutzwand aufgrund der Nähe zur dortigen Wohnbebauung erhält.

Einige Wohnhäuser befinden sich in unmittelbarer Nähe zu der Eisenbahnbrücke an der Oberstraße in Langendreer. Die Brücke im Hintergrund erhält eine neue Lärmschutzwand.
Einige Wohnhäuser befinden sich in unmittelbarer Nähe zu der Eisenbahnbrücke an der Oberstraße in Langendreer. Die Brücke im Hintergrund erhält eine neue Lärmschutzwand. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Am Bochumer Hauptbahnhof muss der Bahnsteig am Gleis 2 so verlängert werden, dass er künftig über die Wittener Straße reicht. Dafür sind umfangreiche Arbeiten an den dortigen Eisenbahnbrücken nötig. Die Bahn geht davon aus, dass es dort während der Baumaßnahmen zeitweise zur Komplettsperrung dieser Tangente kommen wird. Dies werde allerdings rechtzeitig mit der Stadt abgestimmt.

Jede Einzelmaßnahme schafft Mehrwert

Wiatowski unterstreicht: „Schon vor der Fertigstellung des Gesamtprojektes schafft jede RRX-Einzelmaßnahme einen Mehrwert und damit Vorteile für den derzeitigen Bahnbetrieb. Das zeigt sich bei den neuen schnelleren Weichen am Hauptbahnhof in Bochum, die ein schnelleres Ein- und Ausfahren für die Züge in den Bahnhof ermöglichen.“

Die Stadt sucht zur Zeit den Kontakt zur Bahn, etwa was mögliche Auswirkungen des RRX-Projektes auf die städtische Infrastruktur angehe. Hier habe es bisher noch keinerlei konkrete Gespräche gegeben, heißt es aus dem Rathaus.

Weitere Berichte aus Bochum lesen sie hier.