Wattenscheid. .

Höntroper Anwohner an der Bahnstrecke beschweren sich darüber, dass ihre Kritik an der Planung zum Rhein-Ruhr-Express (RRX) im Zuge des Planfeststellungsverfahrens nicht gehört werde.

Zu den Plänen gab es im Februar einen einstimmigen Ratsbeschluss, der Verbesserungen im RRX-Konzept der Deutschen Bahn fordert. Die Stadt musste im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens Stellung nehmen. Dabei wird u.a. Wert auf konkrete Aussagen zum Lärmschutz, zur Bergbausituation und zu den Stellplätzen in Höntrop gelegt. Wenn Regionalzüge wegen des RRX über die S-Bahnstrecke in Höntrop ausweichen müssen, ergäben sich gravierende Probleme.

Anwohner Karl Christian aus Höntrop kritisiert, dass der Regionalverband Ruhr (RVR) „eine eigene Empfehlung abgegeben hat, ohne den Ratsbeschluss der Stadt Bochum zu berücksichtigen. Dieser wurde ignoriert.“ Im Ratsbeschluss wird u.a. ein geotechnisches Gutachten als Bestandteil der Planfeststellungsunterlagen verlangt, um die Gefahr von Tagesbrüchen durch Zug-Erschütterungen abzuklären.

Wolfgang Pütz, der im Zuge des Planstellungsverfahrens ebenso wie viele andere Bürger auch Bedenken formulierte, kritisiert, dass die Bahn keine Schallschutzwand entlang der Wohnbebauung in Höntrop vorsehe. Und passiver Lärmschutz, z.B. durch Fenster, werde nicht bezuschusst.

Zum Hintergrund: Die Deutsche Bahn will den RRX über die Ferntrasse über den WAT-Bahnhof auf den vorhandenen Gleisen führen. Daher soll ein Teil der jetzigen Bahnlinien auf die S-Bahn-Trasse über Höntrop verlegt werden – was dort aber zu erheblich mehr Schienenverkehr führen wird. Im Gegensatz zu einigen anderen Bauabschnitten könnte die Bahn dann in Wattenscheid auf einen eigenen Gleiskörper für den RRX verzichten, was viel Geld spart.

Umleitung von Bahnlinien

Dieser Plan, so kritisieren Anwohner, führe in Höntrop zu drei Problempunkten:
- Es gibt am Höntroper S-Bahnhof nicht genug Parkraum.
- Auf aktiven Schallschutz - also eine durchgehende Schallschutzwand - will die Bahn verzichten, obwohl sich die zukünftige Emissionsbelastung deutlich erhöht.
- Die Boden-Standsicherheit in Gleisnähe sei durch Bergbauhohlräume gefährdet; der Abschnitt liegt im Bereich oberflächennaher Flöze, hier gab es wilden Bergbau. Durch zusätzliche Züge könnten Hohlräume zusammenbrechen. Dazu müsse ein geotechnisches Gutachten erstellt werden.