Bochum. Grüne und SPD im gemeinsamen Wahlkampf: Beim Polit-Talk zum Thema „Kultur in der Krise“ gab’s Lob für Bochums Engagement in Sachen Kultur.

Kultur in der Krise“ lautet das Motto einer Talkrunde, zu der die Grünen im Rat am Samstagabend in ihr Wahlkampfmobil „Tiny House“ vor dem Bergbaumuseum Bochum eingeladen hatten. Prominente Gäste der Veranstaltung, die von Ratsmitglied Barbara Jessel moderiert wurde, waren die Grüne Bundestagsabgeordnete Claudia Roth sowie Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. Als Vertreterin der BO-Kulturszene war Valeska Klug von der Gruppe „Scheinzeitmenschen“ zugegen.

Kulturförderung in der Corona-Krise

Dass SPD-Mann Eiskirch die Damen-Runde komplettierte, war kein Zufall: Bekanntlich werben die Grünen, weil ohne eigenen Kandidaten, bei der Kommunalwahl am 16. September für die Wiederwahl Eiskirchs und damit für den Fortbestand der rot-grünen Koalition im Bochumer Rathaus.

Das Thema „Kulturförderung“ spielt in der Corona-Krise eine besonders wichtige Rolle, da vor allem kleinere Kulturschaffende/Einzelkämpfer unter den Folgen des Shutdowns zu leiden haben. Keine Auftritte, kein Publikum, keine Einnahmen, so die Kurzformel. Bundesweit ist das Überleben der freien Szene seit Ausbruch der Pandemie ein Riesenthema, wobei Bochum aber vergleichsweise gut über die Runden gekommen ist.

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So hat die Stadt etwa mit dem Sondertopf „Rettungsschirm Kultur“ und dem dieser Tage vorgestellten „Kultur Raum“ in der Jahrhunderthalle Zeichen gesetzt. Hier finden Kleinkünstler eine kostenlose Bühne für ihre Auftritte, die zurzeit anderswo nicht möglich sind.

Die kostenlose Hallen-Offerte weckte Roths Interesse: „Das kenne ich aus anderen Städten nicht“, meinte sie respektvoll. OB Thomas Eiskirch versicherte, dass das Projekt einzigartig sei. Überhaupt komme Bochum seiner selbst auferlegten Verpflichtung einer nachhaltigen Kulturförderung nach. Dazu zählten unter anderem die laufenden Beratungen zu einem Kulturentwicklungsplan und die Vergabe der städtischen Fördermittel an die „Freien“ für zwei Jahre. „Das ist wichtig für deren Planungssicherheit“, so Barbara Jessel.

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Valeska Klug schilderte die Nöte von Kreativ- und Kulturunternehmen, die sich nur unzureichend finanziell unterstützt sehen. Und die unter zu hohen bürokratischen Hürden beim Abruf von Fördergeld vor allem bei Land und Bund zu kämpfen hätten.

Das jede ohne Polemik geführte Podiumsgespräch machte deutlich, was lange bekannt ist: Dass Bochum es ernst meint mit der Förderung von kulturellen Angeboten, und zwar gerade in schlechten Zeiten. Wie wichtig solches Engagement ist, brachte Claudia Roth auf den Punkt: „Kultur ist ein Grundnahrungsmittel der Demokratie!“

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