Bochum. Das Deutsche Bergbau-Museum weitet trotz Corona sein Programm aus. Auch die beliebte Turmfahrt auf das grüne Fördergerüst ist wieder möglich.
Das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum (DBM) hat viele Attraktionen zu bieten, eine der größten ist die Fahrt hinauf auf das 70 Meter hohe Fördergerüst. Doch die Befahrung war wegen Corona lange nicht möglich. Aber jetzt! Seit einigen Tage wird die populäre Turmfahrt auf das grüne Gerüst wieder angeboten.
Fördergerüst prägt die Stadtsilhouette von Bochum
Unter Hygieneauflagen ist damit das größte „Ausstellungsstück“ des Museums wieder für Besucherinnen und Besucher zugänglich.
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Weit über die Grenzen Bochums hinaus ist das markante Fördergerüst bekannt und sichtbar. Seit fast 50 Jahren prägt es die Stadtsilhouette der nördlichen Innenstadt und weist schon von weitem den Weg zum DBM, mit rund 365.700 Besuchern pro Jahr eines der meistbesuchten Museen Deutschlands.
Wegen der behördlichen Auflagen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus war die Turmfahrt seit März nicht mehr möglich. Das Museum blieb anfangs, wie alle anderen Einrichtungen, komplett geschlossen. Zug um Zug wurde der Besucherbetrieb im Innern wieder aufgenommen, nun folgt die Wieder-Öffnung des grünen Riesen.
Ein Katalog an Maßnahmen sorgt für Sicherheit
Damit bei dessen „Befahrung“ (bergmännisch für Begehung/Besichtigung) nichts schiefgeht, wurde ein Katalog mit Hygienemaßnahmen und Auflagen erstellt. Dieser sieht u.a. vor:
• Drei Personen pro Fahrt plus Aufzugführer
• Maskenpflicht für die Dauer des Museumsaufenthalts
• die Bedienung des Aufzugs erfolgt durch Mitarbeiter, die Bedienelemente werden regelmäßig desinfiziert
• im Aufzug gilt die Einhaltung der Abstandsregeln von mindestens 1,5 m – Markierungen auf dem Boden
• Ein- und Ausstieg auf gelenkten Wegen
• maximal 17 Personen sind zeitgleich auf dem Fördergerüst zugelassen.
Oberste Plattform bleibt weiterhin geschlossen
Die oberste Plattform des mehrgeschossigen Stahlgerüstes bleibt dennoch geschlossen, Stichwort: Abstandsregeln. Grund ist die engen Wegführung dort. Bis auf Weiteres werden höchstens 20 Turmfahrten pro Stunde angeboten, um die regelmäßige Lüftung des Aufzugs sicherzustellen. Die letzte Reise in die Höhe beginnt um 16.15 Uhr.
Unterwegs in 20 Metern Tiefe
Im Bergbau-Museum geht es aber nicht nur hoch hinaus, sondern auch nach unter Tage. Eine weitere Spezialität ist der computer-programmierte Aufzug, der geräusch- und rüttel-echt eine Reise in große Tiefe simuliert. Tatsächlich geht es „nur“ knapp 20 Meter nach unten, ins Anschauungsbergwerk. Auf diesen speziellen Fahrstuhl-Effekt müssen die Besucher aber weiterhin verzichten.
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2,5 Kilometer umfasst das Streckennetz
Das Besucher-Bergwerk ist vorerst weiterhin nur über die Treppe und auch nur im Rahmen einer Führung zu erreichen. Ein System von Strecken und Streben in etwa 20 Metern Tiefe und einer Länge von etwa 2,5 Kilometern erläutert unter annähernd realistischen Bedingungen den Vortrieb und die Kohleförderung sowie einige Sicherheitsaspekte. Die Strecken haben allerdings nie zum Abbau von Bodenschätzen gedient und sind nur zum Zweck der Demonstration angelegt worden. Im Krieg diente der „Stollen“ als Luftschutzbunker für die Bevölkerung.
Alle Maßnahmen für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Coronavirus gibt’s hier im Überblick: