Bochum. 4,8 Prozent mehr Lohn fordert Verdi für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst. Etwa 20.000 Arbeitnehmer sind allein in Bochum betroffen.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert für die nächste Tarifrunde im Öffentlicher Dienst für Bund und Kommunen eine Einkommenserhöhung von 4,8 Prozent bzw. einen Mindestbetrag von 150 Euro. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro monatlich angehoben werden. Es geht dabei auch um die künftige Entlohnung von etwa 20.000 Beschäftigten im Öffentlichen Dienst in Bochum.

Bernd Dreisbusch, Verdi-Geschäftsführer Mittleres Ruhrgebiet, ist enttäuscht, dass die Arbeitgeberverbände einen Konfrontationskurs eingeschlagen haben. „Statt nach einem akzeptablen Ergebnis zu suchen, provozieren sie mit dem Vorschlag einer Nullrunde, also faktisch mit Lohnverzicht. Vor wenigen Wochen waren diejenigen, für die angeblich jetzt kein Geld da ist, noch als systemrelevante Heldinnen und Helden gefeiert worden. Dafür können sie sich nichts kaufen.“

Applaus allein reicht nicht

Beschäftigte der großen öffentlichen Einrichtungen in Bochum äußerten sehr deutlich ihren Unmut über das Verhalten des Arbeitgeberverbandes. Dirk Schröder von den Stadtwerken Bochum sagt: „Unsere Forderungen sind absolut gerechtfertigt. Die ablehnende Haltung der Arbeitgeberverbandes ist nicht nachvollziehbar.“ Ähnlich sieht es Ingo Quitteck (Knappschaftskrankenhaus): „Vom Applaus für unsere Arbeit können wir die Familie nicht ernähren. Wir sind streikbereit.“ Und USB-Arbeitnehmervertreter Dirk Mäder betont: „Wir standen in der Krise bereit und haben einen guten Job gemacht. Jetzt werden wir von den Arbeitgebern im Stich gelassen.“

Auch Patrick Steinbach (Bogestra) verweist auf die Leistung der Mitarbeiter in öffentlichen Unternehmen in den vergangenen Monaten: „Wir haben zuverlässig und pünktlich gearbeitet, wir bewegen Bochum. Die vom Arbeitgeberverband vorgeschlagene Nullrunde ist ein Schlag ins Gesicht.“ Bea Kube (Stadt Bochum) sieht vor allem Bedarf bei unteren Einkommensgruppen: „4,8 Prozent sind gerecht und fair. Für die unteren Entgeltgruppen ist der Mindestbetrag sehr wichtig. Wir haben gemacht, was möglich war, haben alles gegeben. Verdi-Regionalchef Dreisbusch verweist derweil auf die Kampfbereitschaft der Gewerkschaft. Sie bereite sich mittelfristig auf einen Arbeitskampf vor.

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