Bochum. In der JVA Bochum sind nach dem Corona-Lockdown wieder Gruppenseminare möglich. Sie sollen den Familienzusammenhalt stärken.
Nach monatelangem Besucher-Lockdown in der JVA Bochum wegen der Corona-Pandemie gibt es weitere Lockerungen. Die Freie Straffälligenhilfe der Caritas Bochum kann ab September wieder Gruppengespräche für die Männer durch. Sollte die Corona-Entwicklung es zulassen, werden bald auch wieder Vater-Kind-Gruppen und Familienseminare in der JVA stattfinden.
Schon seit Jahren bietet die Caritas das in der JVA an. Die von ehrenamtlichen und beruflichen Kräften begleiteten Treffen dienen der Aufrechterhaltung des familiären Zusammenhalts während der Haftzeit. Ab 23. September werden zunächst Gruppen mit je sechs Häftlingen und zwei Betreuern der Caritas Themen rund um die Familie besprechen.
Caritas Bochum: Die meisten Häftlinge zeigten Verständnis für den Lockdown
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Mitte März war die JVA mit aktuelle 598 Gefangenen wegen der Ansteckungsgefahr komplett für Besucher abgeriegelt worden. Seit Anfang Juni sind die Regeln nach und nach etwas gelockert worden. Für eine Stunde im Monat dürfen die Inhaftierten jetzt Besuch von einer erwachsenen Person und einem Kind ab zehn Jahren empfangen – und strengen Schutzregeln. Auch Gottesdienste finden wieder in kleinen Gruppen statt.
Straffälligenhilfe hält den Kontakt zwischen Gefangenen drinnen und den Familien draußen
Vor der Coronakrise durften die Häftlinge zwei Stunden pro Monat Besuch empfangen (meist zweimal eine Stunde).
Während der besuchslosen Zeit hatte die Straffälligenhilfe eine wichtige Brückenfunktion zwischen den Häftlingen und „draußen“. „Unsere Mitarbeiterin Birgitta Brämer konnte weiterhin ins Gefängnis und hat den Männern mit Gesprächen und Beratung zur Seite gestanden“, sagt Dr. Markus Krischak, Leiter der Straffälligenhilfe. Auch zu den Frauen und Kinder der Häftlingen hielt die Straffälligenhilfe Kontakt. „Wir telefonieren regelmäßig mit den Partnerinnen. Inzwischen können sie bei Bedarf auch wieder für persönliche Gespräche in unsere Dienststelle kommen.“ Inhalt der Gespräche seien die Sorgen und Ängste, mit denen die Familien zu kämpfen hätten.