Wattenscheid-Heide. Seit Jahren nervt die Anwohner der schleppende Umbau der Ludwig-Steil-Straße in Wattenscheid. Ein Ende ist nun in Sicht. Anlieger müssen zahlen.

Es ist eine schier unendliche Geschichte, die die Nerven der Anwohner auch weiterhin arg strapaziert: Sanierung und Umbau der Ludwig-Steil-Straße, verbunden mit langen Sperrungen von Fahrbahn und Gehwegen, hat Jahre in Anspruch genommen. Jetzt soll die Maßnahme endlich bald beendet sein. Und die Stadt Bochum bittet dafür die Anwohner demnächst zur Kasse.

Anwohner sind schon seit langer Zeit genervt

Die Arbeiten für den Kanalbau und die Verlegung von Versorgungsleitungen sind laut Stadt in Teilbereichen der Ludwig-Steil-Straße abgeschlossen. Nun soll hier die oberflächenhafte Straßengestaltung und die Verkehrsführung in der näheren Umgebung erfolgen. Das war am Dienstag u.a. Thema in der Wattenscheider Bezirksvertretung. Dabei ging es um die Planung der Verwaltung zur straßenbaulichen Gestaltung mit Umlenkungen der Verkehrsbeziehungen im Umfeld. Dem wurde zugestimmt.

Sanierung zieht sich schon lange hin

Umfangreiche Kanal- und Leitungsarbeiten sind hier erfolgt. In diesem Zuge wurde laut Stadt auch der Baumbestand im Abschnitt von der Dickebank- bis zur Hansastraße entfernt, „so dass eine völlige Neugestaltung dieses Straßenabschnittes möglich ist“. Die Ludwig-Steil-Straße - eine Anliegerstraße zwischen Bochumer- und Hansastraße - wird durch die Dickebankstraße in zwei Abschnitte geteilt mit unterschiedlichen Querschnitten.

Bezirksvertretung lehnt Diagonalsperren ab

Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, Diagonalsperren in den Knotenpunkten Ludwig-Steil-/Dickebankstraße und Geitling-/Dickebankstraße zu erstellen, „um dem Durchgangsverkehr diese Verkehrsverbindungen unattraktiv zu machen“.

Doch das lehnte die WAT-Bezirksvertretung erstmal ab, damit die Anwohner nicht weite Umwege zum Erreichen näherer Ziele einschlagen müssen. Nach einem Jahr soll dann geprüft werden, ob diese Sperren eventuell doch nötig sind.

Umfangreiche Arbeiten

Die gesamte Umbaumaßnahme teilt sich, bedingt durch die zeitliche Koordinierung, in mehrere Bereiche auf: Neugestaltung zwischen Dickebank- und Hansastraße, Oberflächenwiederherstellung in der Straße Bismarckplatz (bedingt durch die Kanal- und Leitungsverlegungen in der Fahrbahn und in den Seitenbereichen) sowie Neubau der Fahrbahndecken und Gehwegsanierung der Ludwig-Steil-Straße im Bereich von der Dickebank- bis zur Bochumer Straße.

Anwohner müssen zahlen

Die Baukosten belaufen sich auf eine Gesamtsumme von rund 578.000 Euro. Das teilt sich wie folgt auf. 1. Bauabschnitt: Straßenbauarbeiten 554.000 Euro; Begrünung und Baumpflanzungen 24.000 Euro (Ausführung im dritten Quartal 2020, ca. drei Monate). 2. Bauabschnitt: Die Oberflächenwiederherstellung soll im Zuge der Entwässerungsbauarbeiten durchgeführt werden, die Baukosten seien schon mitveranschlagt (Ausführung geplant im vierten Quartal 2020, Bauzeit ca. vier Wochen). 3. Bauabschnitt (Dickebankstraße in Richtung Bochumer Straße): Die Fahrbahnerneuerung ist mit dem Votum zum Um- und Ausbau von Straßen beschlossen worden. Auch diese Kosten (ca. 450.000 Euro) seien in einer vorherigen Beschlussvorlage schon mitveranschlagt worden, so dass sie hier laut Stadt nicht einfließen.

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Für den 1. Bauabschnitt wird die Stadt Bochum schließlich von den Anwohnern Beiträge nach dem Kommunalen Abgabengesetz (KAG) fordern.

Weitere Baum-Fällungen

Die Baumpflanzungen in der Ludwig-Steil-Straße sind laut Stadt Bochum nach den Baumaßnahmen vorgesehen, vorzugsweise in den Herbstmonaten des Jahres 2020 oder 2021. Neben den schon erfolgten Baumfällungen müssen noch zwei große Kastanien vor den Häusern 39 und 43 wegen der Umbauarbeiten gefällt werden, dafür gibt es sechs Ersatzpflanzungen vor Ort.

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