Wattenscheid. . Anwohner der Ludwig-Steil-Straße ärgern sich über Absperrung. Wegen Kanalbruch hat die Fahrbahn ein Loch. Sanierung lässt weiter auf sich warten.

In der Fahrbahn der Ludwig-Steil-Straße – kurz vor der Einmündung Hansastraße – klafft ein Loch. Der Bereich ist vom Tiefbauamt abgesperrt, so dass die Straße eine Sackgasse ist. „Und das seit einem Jahr, ohne, dass sich dort etwas tut“, ärgert sich WAZ-Leserin Christa Finkelmeyer. Sie muss stets rückwärts zwischen geparkten Pkw wieder herausfahren, wenn sie dort ihren kranken Bruder besucht hat: „Wenden ist nicht möglich.“

Durch den Kanalbruch klafft ein Loch in der Fahrbahn, das das Tiefbauamt absperren musste..
Durch den Kanalbruch klafft ein Loch in der Fahrbahn, das das Tiefbauamt absperren musste.. © Gero Helm

Die Ursache für die Absperrung: An dieser Stelle ist der Kanal eingebrochen. „Wir haben die Planung für die Kanalerneuerung zwischen Hansa- und Dickebankstraße aufgenommen. Da meldeten sich die Stadtwerke, die an dieser Stelle Wasser- und Stromleitungen neu verlegen wollen“, erklärt Thomas Fründ vom Baustellenmanagement beim Tiefbauamt auf Anfrage.

Somit wird es den großen Wurf geben mit neuem Kanal, neuen Versorgungsleitungen, neuen Gehwegen und neuer Fahrbahndecke. „Es ergibt ja nicht viel Sinn, wenn wir den Kanal vorziehen, alles zumachen, und anschließen reißen die Stadtwerke die Straße wieder auf.“

Maßnahme zeitlich einplanen

Das Gesamtpaket, so Fründ, werde natürlich teurer. Doch sei Geld das kleinere Problem. Vielmehr müsse diese Maßnahme, die unverhofft nun auch ins Kanalerneuerungsprogramm drängt, zeitlich eingeplant werden, ohne, dass andere Kanalbauten dafür zurückgestellt werden. Der Kanal an dieser Stelle ist 95 Jahre alt. „Normalerweise haben Kanäle eine Lebensdauer von 80 Jahren.“ Die Abwässer haben im Lauf der Jahrzehnte die Betonrohre angegriffen.

Kanalbau gekoppelt mit Straßensanierung

Derzeit plant das Tiefbauamt eine Reihe von K analbaumaßnahmen, oft gekoppelt mit Straßensanierung.

So soll 2019 in der Eppendorfer Straße, von der Hesternstraße bis Im Kattenhagen, ein Mischwasserkanal gebaut werden. Der Kanal- und Straßenbau Westenfelder Straße soll Mitte des Monats beendet sein.

Im ersten Halbjahr 2019 soll die Ludwig-Steil-Straße in die Bezirksvertretung und die übrigen Gremien. Wann der Ausbau beginnen kann, dazu konnte sich Thomas Fründ bislang nicht äußern.

Auf der Straße gab es vor zwei Monaten bereits einen Kanalschaden im Abschnitt zwischen Dickebank- und Bochumer Straße. „Dort gelang es uns, das Problem mit einem Provisorium zu lösen: Da der Schaden dort kleiner ist, haben wir dort eine Platte einbetoniert, um die Last breiter zu verteilen, damit sie nicht allein auf den Kanal drückt. Wir haben Glück, das wird ein paar Jahre halten“, sagt Fründ.

Busse umfahren Vollsperrung

Glück hat dadurch auch die Bogestra: Sie wird zwischen dem 8. und 28. Oktober den Straßenabschnitt für die Busse nutzen, wenn auf der Bochumer Straße die Schienen erneuert werden. Das heißt, die Bahnen aus Bochum fahren bis zur Elbinger Straße. Dort steigen die Fahrgäste in Busse um, die die Vollsperrung umfahren über Dickebank- und Ludwig-Steil-Straße bis zurück auf die Bochumer Straße Richtung August-Bebel-Platz.

Der Kanal hier ist nur ein Jahr jünger als der jenseits der Dickebankstraße. „Auch den werden wir erneuern, das steht schon fest. Nur wollen wir nicht die gesamte Ludwig-Steil-Straße in einem Zuge machen, dann müsste alles gesperrt werden“, so Fründ.