Bochum/Herten. Operation überstanden, neue Heimat gefunden: In wenigen Wochen hat sich das Schicksal der Bochumer Bulldogge Spike zum Guten gewendet.

Spike springt wedelnd aus dem Auto, guckt sich seine ehemalige Heimat kurz an und rollt sich dann erstmal über die Wiese. Die zweijährige Französische Bulldogge hat die lebenswichtige Operation sichtlich gut überstanden. Die einstige Luftnot ist neuer Lebensqualität und Energie gewichen. Da verteidigt Spike auch einmal kurz sein einstiges Revier, das Tierheim Bochum, gegen Artgenosse „Brutus“. Zuhause ist Spike nun woanders.

Nach geglückter OP nun auch ein neues Zuhause: Happy-End für Bochumer Bulldogge Spike

In Herten bei Vera Stürzebecher. Da schon länger Kontakt zum Tierheim Bochum bestand, wurde die Hertenerin auf Spikes Schicksal aufmerksam: „Mir wurde zuvor gesagt, ich soll mich einlesen in diese Rasse, in die Vor- und Nachteile und was für Anforderungen zutage kommen.“ Bisher läuft alles super. Seine neue Halterin berichtet: „Ich bin sehr zufrieden mit ihm, er ist ein lieber Kerl, manchmal auch ein kleiner Clown. Die Eingewöhnung hat super gut geklappt.“

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Von der Operation hat sich Spike ebenfalls gut erholen können, so Stürzebecher: „Er hat noch ein bisschen viel Schleim im Rachen, das wird sich aber im nächsten halben Jahr regulieren. Alles andere ist gut verheilt, sagt der Tierarzt.“ Operiert wurde Spike von Christoph Pilarski in Dortmund. Unter anderem dünnte der Tierarzt mit einer speziellen Laser-Technik den Gaumen aus, musste auch die Mandeln entfernen. Dr. Meike Diessner und Arzt-Kollege Dr. Rosenthal aus der gemeinsamen Bochumer „Praxis für integrative Orthopädie“ übernahmen die Kosten für den Eingriff.

Bochumer Bulldogge stammt aus „Qualzüchtung“

Spikes Zustand wurde als besonders schwerwiegend gewertet, da er aus einer sogenannten „Qualzüchtung“ stammt, die zu schwerer Atemnot bei der Bulldogge führte. Auch trotz OP wird Spike kein gänzlich beschwerdefreies Leben führen. Begleitet wurde Spike die gesamte Zeit über von Meike Diessner: „Ich bin sehr glücklich über den Gesundheitszustand und freue mich, dass er so schnell ein neues Zuhause bei lieben Menschen gefunden hat. Einen besseren Verlauf hätten wir uns für das Tier nicht wünschen können. Es ist kaum zu glauben, in welch kurzer Zeit der Rüde durch die Operation eine neue Lebensqualität gewonnen hat.“

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Zum Treffen brachte Diessner ihren Brutus (11) mit, ebenfalls eine Französische Bulldogge, die jedoch aus einer verantwortungsbewussten Züchtung stamme. Und dennoch: „Obwohl ich mich vor Brutus ausführlich über entsprechende Züchter informiert habe und unser Rüde keine Beschwerden mit der Atmung hat, treten immer wieder Augenentzündungen und Rückenbeschwerden bei ihm auf. Häufigere Besuche beim Tierarzt gehören einfach dazu. Das muss man wissen, bevor man sich für diese Rasse entscheidet“, appelliert sie.

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