Bochum. Zum Schulstart in Bochum waren die Busse so voll, dass es „eng wurde“. Verstöße gegen die Maskenpflicht habe es laut Bogestra kaum gegeben.
Die Bogestra verzeichnete ab 7 Uhr morgens deutlich mehr Kunden als in den vergangenen Wochen. Dabei sei es an einigen Stellen recht eng geworden. Nennenswerte Verstöße gegen das Maskenverbot seien nicht bekannt geworden, hieß es. In den Schulen angekommen, standen Lehrer und Schüler gleich vor einer doppelten Herausforderung: Die Hitze und das vorgeschriebene Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung.
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Am Neuen Gymnasium bekam dies Schulleiter Oliver Bauer schon am Morgen, als er die neuen Fünftklässler begrüßte, zu spüren: „Ja, das ist ganz schön anstrengend.“ Dabei lobte er das Verhalten der Schülerinnen und Schüler. „Rund 90 Prozent kamen schon mit einer Maske auf das Schulgelände. Die anderen zogen sie bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen in der Schule an, und bei wenigen reichte ein kurzer Hinweis.“
Hygienekonzepte und die Hoffnung
Alle Schulen sind gehalten, für die Organisation des Unterrichtes in Corona-Zeiten spezielle Hygienekonzepte aufzustellen. Etwa: Stufen und Jahrgänge werden voneinander getrennt, und zum Teil der Beginn und auch der Schulschluss gestaffelt gestaltet.
Nach Beobachtungen der WAZ, funktioniert dies auf dem Schulgelände häufig ganz gut. Aber sobald die Schülerinnen in den öffentlichen Raum kommen, wird es oft eng. Vor Bus- und Bahnhaltestellen knubbelt es sich und längst nicht jeder trägt eine Maske.
Hitze und Maske zusammen ist schwer
Der 18-jährige Jari ist Schülersprecher und geht in die Q2: „Hitze und Maske zusammen ist schwer. Ich glaube, vor allem für die neuen Fünftklässler ist das eine große Umstellung.“ Da für sie noch der Schulwechsel hinzukomme. Die 17-jährige Jule hält die ganze Situation für „gewöhnungsbedürftig“. Q2-Stufensprecherin Chahd (17) ergänzt. „Wir sind alle froh, dass es wieder Präsenzunterricht gibt.“ Allerdings gibt es Kritik daran, dass es nicht möglich ist, auch während des Unterricht etwas zu trinken. In der Schule sind die Lehrer bei dieser Witterung gehalten, Trinkpausen einzulegen, die dann aber draußen stattfinden.
Für die 15-jährige Mia, die jetzt in die EF geht und ebenfalls Schülersprecherin am Neuen Gymnasium ist, war der Neustart noch aus anderem Grund besonders. „Ich persönlich bin nicht ängstlich, aber da mein Bruder eine Vorerkrankung hat, fühle ich schon eine große Verantwortung.“
Verantwortung füreinander
Schulleiter Oliver Bauer hofft nun, dass sein Hygienekonzept aufgeht: „Wir müssen in dieser Situation alle Verantwortung füreinander übernehmen. Wir haben in den letzten Monaten gelernt, dass nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch der Präsenzunterricht ein schützenswertes Gut ist.“ Falls es trotzdem zu Übertragungen des Corona-Virus kommen sollte, werde gemeinsam mit dem Gesundheitsamt entschieden, wie zu reagieren ist.
Schulstart in Bochum: An Gesamtschule läuft Maskenpflicht problemlos an
Ute Dörnemann ist stellvertretende Schulleiterin der Erich-Kästner Gesamtschule. „Die Kinder und Jugendlichen waren bereits vor den Ferien sensibilisiert.“ Das Schulgelände und die Schulhöfe dieser großen Schule mit ihren 1450 Schülerinnen und Schüler seien aufgeteilt worden. Außerdem begann der Unterricht zeitversetzt. Die Klassen 6, 8, 10 und Q1 und 2 starteten um 7.50 Uhr, die anderen Stufen und Klassen erst um 8.10 Uhr.
Probleme mit den Mund- und Nasenbedeckungen seien ebenfalls nicht bekannt geworden. „Wir haben extra Ersatzmasken vorbereitet. Aber nicht eine davon musste ausgegeben werden“, so Dörnemann. „Ich glaube, die allermeisten Schülerinnen und Schüler, waren auch froh, sich nach langer Zeit wiedersehen zu können.“ Jetzt hofft sie, dass es zu keinen Corona-Fällen nach dem Schulstart kommt.