Bochum. In Bochum soll erstmal eine moderne Stellfläche für Reisemobile entstehen. Das soll den Tourismus stärken. Ein Autohaus will viel investieren.
Die Stadt soll um ein touristisches Angebot reicher werden. Auf einem jetzt noch städtischen Gelände an der Hofsteder Straße das unmittelbar benachbarte Bochumer Familienunternehmen Spürkel (Autos, Camping, Reisemobile, Boote) an der Poststraße zahlreiche moderne Stellplätze für Reisemobile und Fahrzeuge mit Wohnwagenanhängern errichten. Geschäftsführer Oliver Zimmer spricht von einem „riesengroßen Invest“. Siebenstellig.
In Bochum gibt es nur vier Stellplätze im Grünen
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Öffentliche moderne Stellplätze für Reisemobile in Bochum zu finden, ist schwer. An der Ruhrmühle in Dahlhausen gebe es vier Stück, sagt BO-Marketing-Prokurist Thomas Weckermann. Das sei zu wenig. Denn weil immer mehr Menschen mit einem Reisemobil oder Caravan touristische Ziele ansteuern und Bochum und das Ruhrgebiet ein gewaltiges Angebot an kulturellen Erlebnissen bieten, braucht die Stadt auch vernünftige, gut ausgestattete Stellplätze für diese mächtigen Fahrzeuge.
Gute Anbindung an Sehenswürdigkeiten der Stadt Bochum
Und dies nicht weit draußen im Grünen, sondern dort, wo alles zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem mittransportierten Fahrrad oder dem E-Scooter schnell und gut erreichbar ist: Museen, Starlight, Bermudadreieck, Musikforum, Jahrhunderthalle, VfL - zum Beispiel. Die Anbindung an alle Attraktionen sei von Spürkel aus „grandios““, sagt Weckermann. Bisher sei der Tourismuszweig mit Reisemobilen an Bochum „völlig vorbeigerauscht“, so Weckermann.
Es geht um die 13.000 Quadratmeter große Fläche des ehemaligen Betriebshofes des Tiefbauamtes. Diese mit einem Betriebsgebäude sowie Garagen bebaute Fläche zwischen Spürkel und der Bogestra-Betriebswerkstatt an der Hofsteder Straße liegt jetzt brach, nachdem die Stadt Anfang 2019 den neuen Betriebshof an der Oberen Stahlindustrie bezogen hat.
51 moderne Stellplätze für Wohnmobile sind in Bochum geplant
Spürkel plant, auf dieser Fläche 51 Stellplätze für Reisemobile einzurichten: mit Stromsäulen, Duschen, WC, Spülgelegenheit, Getränkeautomaten, Abwasserentsorgung, W-Lan und eventuell auch Brötchendienst. Das alte, jetzt leere Betriebsgebäude soll entsprechend umgebaut und neu eingerichtet werden. Zimmer spricht von einem „Camping-Gefühl“, das sich einstellen solle.
Alles soll bewacht und umzäunt sein. Pro Tag und Reisemobil soll die Miete voraussichtlich zwischen zehn und 15 Euro liegen, sagt Zimmer.
Spürkel will sich auch betrieblich erweitern
84 Menschen sind bei Spürkel beschäftigt
Das Unternehmen Spürkel beschäftigt 84 Mitarbeiter.
Gegründet wurde es 1958 in Essen, ist aber seit 1963 in Bochum angesiedelt, seit Mitte der 70-er Jahre am jetzigen Standort an der Poststraße.
Ein Drittel der Fläche will Spürkel für Reisemobile herrichten, die dort langfristig stehen können, etwa über den Winter. Ein weiteres Drittel will der Fahrzeugverkäufer für eine betriebliche Erweiterung nutzen. Die Branche boomt.
Noch aber ist das Projekt nicht ganz in trockenen Tüchern. Das Bauamt hat eine Bauvoranfrage zwar schon positiv beschieden, allerdings müssen die örtlichen politischen Gremien noch zustimmen. Weckermann macht sich da allerdings keine Sorgen. BO-Marketing will das Projekt für die Stadt vermarkten.
Sollte der Kaufvertrag im Herbst zustande kommen, plant Spürkel, Anfang 2021 bereits die ersten Reisemobil-Touristen in Bochum begrüßen zu können.