Bochum-Linden. Die Bagger rotieren schon: Die frühere Grundschule an der Lindener Straße in Bochum-Linden wird abgerissen. Bis dahin hat’s viele Jahre gedauert.
Puh, was hat das gedauert. Viele, viele Jahr schon steht die ehemalige Grundschule an der Lindener Straße 126 in Bochum-Linden leer und gammelt vor sich hin. 2009 bereits war der Abriss beschlossen worden. Nun ist dieser tatsächlich gestartet.
Viele Jahre hat es gedauert: Jetzt ist der Abriss der alten Grundschule in Bochum-Linden gestartet
Große Bagger haben begonnen, Dach und Mauern Stück für Stück abzuknabbern. Die Abbrucharbeiten des Schulgebäudes und der Turnhalle sollen laut Stadt Ende September 2020 abgeschlossen sein. „Im Anschluss werden die Verfüllarbeiten zur Verbesserung des Baugrundes durchgeführt“, teilt Sprecherin Charlotte Meitler mit. Dies dauere ca. bis Ende Februar 2021.
Anstelle der alten Grundschule wird an der Lindener Straße 126 eine Doppelturnhalle entstehen, oder, wie es fachlich wohl richtig heißt, eine Zweifach-Systemsporthalle. Die Vergabe für den Bau ist laut Stadtverwaltung bereits geschehen. Im Sommer/Herbst 2022 soll sie stehen.
Die neue Turnhalle ist umso dringlicher, weil dem Stadtbezirk Südwest zwei Hallen fehlen (Lewackerschule und eben an der Lindener Straße 126) und mit ihnen die Kapazitäten, um Vereinen und Schulen Sportzeiten zu bieten.
Die Zentralen Dienste hatten in Machbarkeitsstudien überprüft, welche Turnhallengröße auf dem Grundstück der Lindener Straße 126 errichtet werden kann. Die Planungsgrundlagen zur Errichtung der Zweifach-Halle entwickelten sich aus dem Grundstück – ein größeres Gebäude ist dort einfach räumlich nicht möglich.
Zwei weitere Standorte waren für die Turnhalle im Gespräch
Im Vorfeld wurden noch zwei weitere mögliche Standorte für die neue Turnhalle untersucht: Etwa das Grundstück neben dem Gebäude Lindener Straße 111 (alter Kirmesplatz). Dieser Standort wurde aber zugunsten des Standortes der Feuerwehr Linden verworfen. Zudem ist der vordere Bereich für Gewerbe vorgesehen. Des Weiteren gab es noch die Idee, die Turnhalle auf einem privaten Grundstück an der Donnerbecke zu errichten. Jedoch kam es zu keiner Einigung mit dem Eigentümer.
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Am jetzigen Standort gab es die Überlegung, im hinteren Teil des Geländes Wohnbebauung zu realisieren. Diese Idee wurde laut Stadt jedoch verworfen, weil als Anbau keine Zweifachturnhalle realisierbar war und die Erreichbarkeit der Wohnungen auch kompliziert geworden wäre.
Die Geschichte des Gebäudes
Das alte Schulgebäude an der Lindener Straße 126 kann auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken. Noch zu Zeiten der alten Linden-Dahlhauser Großgemeinde trug es den Namen „Hohenzollernschule“. Die Nationalsozialisten gaben ihr den stolzen Namen „Yorkschule“.
Nach 1945 nahm sie den schulischen Gesamtbetrieb des Ortsteils als Volksschule wieder auf. Nach der Änderung des Schulgesetzes in NRW erfolgte der Umzug in das Schulgebäude an der Donnerbecke, das alternativ für die katholische Volksschule in der „Alten Timmerschule“ errichtet worden war.
Danach stand das Gebäude auf der Lindener Straße weitestgehend leer. Zuletzt wurde es 1989 von Asylbewerbern belegt, für die man in allen Etagen Wohnraum für mehr als 40 Familien mit 77 Kindern schuf. Aber auch diese Nutzung endete im Jahre 2003.
Die Kosten für den Bau der Turnhalle belaufen sich auf rund 5 Millionen Euro. Der Rat hatte dem Turnhallen-Projekt bereits im Juni 2019 zugestimmt und zudem entschieden, 3 Millionen Euro auf dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“ beizusteuern.
Der Grund dafür, dass der Abriss des alten Gemäuers erst jetzt gestartet werden konnte, lag auch daran, dass zunächst kein passenden Unternehmen gefunden wurde. Im ersten Anlauf der öffentlichen Ausschreibung war nur ein einziges Angebot im Rathaus eingegangen, „das jenseits des ermittelten Preisrahmens lag“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage.
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Daher wurde die Ausschreibung aufgehoben und im Januar 2020 erneut gestartet. Zuvor hatte die Stadt 15 Firmen telefonisch auf die anstehende öffentliche Ausschreibung aufmerksam gemacht. Inzwischen hat sich ein Unternehmen gefunden, das als Generalübernehmer die gesamte Baumaßnahme durchführt.
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