Linden. . Im Bezirk Südwest stimmen alle Fraktionen einhellig für den Erhalt des denkmalgeschützten Hauses. Doch auch ein Neubau wird erwogen.

Dem denkmalgeschützten Turmgebäude gilt die ganze Sympathie: Die Löscheinheit der Freiwilligen Feuerwehr braucht ein funktionstüchtiges Gerätehaus. Nun besteht die Möglichkeit, an der Lindener Straße am alten Kirmesplatz einen Neubau zu errichten, oder aber der jetzige Standort, das Turmgebäude, wird saniert und weitergenutzt.

Feuerwehr findet beide Ideen gut

Im Bezirk Südwest stellte Feuerwehrchef Simon Heußen beide Varianten vor. „Die Kosten liegen nicht weit auseinander. Die Feuerwehr findet beide gut.“ Ein Neubau kostete 4.114.500 Euro, die Restaurierung des Turmgebäudes 4.127.160 Euro.

Das jetzige Feuerwehrhaus – es stammt als dem Jahr 1908 – ist marode. Die Holzkonstruktion des Daches und der Decke sind durch Pilzbefall geschädigt. Zudem entspricht das Turmgebäude nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Derzeit hat die Stadt es gemietet. Im Obergeschoss sind zwei Wohnungen, eine ist vermietet.

Neubau kleiner als Altgebäude

Der Neubau mit drei Fahrzeugstellplätzen, Umkleide, sanitär-, Schulungs- und Sanitärräumen für die Löscheinheit und für die Jugendfeuerwehr fiele um 113 Quadratmeter kleiner aus als das Altgebäude. Das wiederum würde jährliche Mehrkosten in Höhe von 5.500 Euro erzeugen, da die fehlende Außendämmung höhere Heizkosten zur Folge hätte.

Hinzu kämen noch einmal 100.000 Euro, denn die Stadt müsste das Turmgebäude kaufen. Die VBW Bauen und Wohnen GmbH hat diesen Preis angegeben. Dann müssten die Außenwände verputzt, die Fenster erneuert, der Brandschutz aktualisiert, Innenwände und Decken renoviert werden. Das Dach muss vollständig erneuert werden, ebenso wie die Elektroinstallation, die Holzkonstruktion und die Heizung. Und weil es bei Altbausanierungen immer zu unerwartetem Mehraufwand kommen kann, sind weitere Mehrkosten nicht ausgeschlossen, gibt Simon Heußen zu bedenken.

Baubegleitendes Gremium erwünscht

Weil nicht absehbar ist, ob der Umbau im Turmgebäude zu weiteren Kosten führt, etwa wenn weitere Schadstoffe gefunden werden oder ungeplante Forderungen der Baugenehmigung in Bezug auf Brand- oder Denkmalschutz erhoben werden, soll ein baubegleitendes Gremium eingerichtet werden – mit Mitgliedern aus den Fachausschüssen und der Bezirksvertretung.

SPD-Fraktionschef Peter Reinirkens: „Dieses parteiübergreifende Gremium soll regelmäßig informiert werden und über die Kosten wachen.“

Das letzte Wort hat der Stadtrat

Die Bezirksvertreter waren sich dennoch einig, das Turmgebäude soll bleiben. „Auf unser altes Feuerwehrhaus können wir stolz sein, es ist ein identitätsstiftendes Gebäude für Linden“, schwärmte Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD). Gert Herrmann Krause (CDU) bestätigte: „Die Freiwillige Feuerwehr Linden bevorzugt den Turm, unsere Fraktion schließt sich an.“ Bei einer Anhörung im vergangenen November sprachen sich 22 von 25 anwesenden Mitgliedern der Löscheinheit für den Verbleib im Turmgebäude an der Lindener Straße 147 aus.

Das letzte Wort hat der Rat am 11. April. Zudem kann dann geprüft werden, ob es eine Förderung aus dem Denkmal- und Heimatzschutz geben kann.