Bochum. Entzündetes Öl auf einem Herd hat den schweren Wohnungsbrand am Sonntag in Bochum ausgelöst. Der Mieter fühlt sich vom Sozialamt allein gelassen.
Die Ursache für den schweren Brand in einem Wohnhaus am Sonntagabend in Bochum-Langendreer ist gefunden. In der Küche in einem Anbau des zweistöckigen Gebäudes hat sich Öl auf dem versehentlich nicht ausgeschalteten Herd entzündet.
Das erklärten sowohl die Polizei als auch Michael Friedmann, der Mieter der Wohneinheit, die aus dem Anbau und dem zweistöckigen Haupthaus an der Ecke Hauptstraße/In der Schornau besteht.
50 Kräfte der Feuerwehr Bochum waren stundenlang im Einsatz
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Die Feuerwehr war am Sonntagabend ab 20.50 Uhr stundenlang mit 50 Kräften im Einsatz, um das Feuer zu löschen. Der Brandrauch war enorm stark, 20 Atemschutzgeräte mussten eingesetzt werden. Auch über eine Drehleiter löschten die Feuerwehrkräfte die Flammen. Ein Übergreifen des Flammen auf die benachbarten Dachstühle wurde mit großem Aufwand verhindert.
Das Dach des Anbaus indes wurde völlig zerstört, so dass jetzt Einsturzgefahr besteht. Auch das Innere des Haupthauses sei beschädigt worden, sagt der Mieter.
Gebäude in Bochum ist polizeilich versiegelt
Das gesamte Gebäude ist polizeilich versiegelt, so dass der Mieter mit seiner fünfköpfigen Familie (drei minderjährige Kinder) keinerlei Sachen für den Alltag herausholen kann. Vor diesem Hintergrund ist er sehr enttäuscht vom städtischen Sozialamt. Er habe, sagt Friedmann, weder Ausweise noch Bankkarten noch eine Zahnbürste noch Kleidung für seine Familie und sich. Alle fünf würden jetzt auf engem Raum bei Verwandten leben. Das Sozialamt habe ihm die Flüchtlingsunterkunft am ehemaligen Nordbad in Harpen angeboten, aber dort, in einem „Container“, wolle er mit seiner Familie nicht wohnen. „Wir fühlen uns allein gelassen“, sagt Friedmann.
Enttäuschter Mieter: „Uns wird nicht geholfen“
Die Stadt habe ihm auch kein Geld für die Anschaffung der allernötigsten Kleidung leihweise zur Verfügung gestellt, auch nicht für Arbeitskleidung, die er dringend auf seiner Arbeitsstelle (Hausbau) benötigt. Man habe ihm lediglich eine Kleiderkammer empfohlen. „Uns wird nicht geholfen.“
Die Stadt erklärte am Dienstag auf WAZ-Anfrage, dass sie dem Mann zurzeit keine andere Bleibe anbieten könne. Er solle sich an seinen Vermieter wenden. Und für das Leihen von Geld gebe es keine rechtliche Handhabe. In der Flüchtlingsunterkunft, die in Modulbauweise errichtet worden ist, sind zurzeit auch Wohnungslose untergebracht.