Bochum. Zwei Wohnungsbrände hat die Feuerwehr in Bochum am Sonntagabend nahezu zeitgleich zu bekämpft. Einer davon, in Langendreer, war aufwändig.

Auch am Tag danach ist der Brandrauch schon von weitem auf der Hauptstraße zu riechen: Das Satteldach des einstöckigen Anbaus an einem zweigeschossigen Mehrfamilienhaus in Bochum-Langendreer ist am Sonntagabend völlig zerstört worden. Verletzt wurde niemand, doch der Schaden ist enorm.

Gegen 21.50 Uhr kamen mehrere Notrufe in der Leitstelle der Feuerwehr an: Am Eck-Wohnhaus an der Kreuzung Hauptstraße/In der Schornau brennt es. Auch eine direkte Nachbarin rief an; sie hatte den Geruch brennenden Kunststoffes wahrgenommen, wie sie am Montag sagte.

Feuer in Bochum drohte auf weitere Dachstühle überzugreifen

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Der brennende Anbau war von einer Familie mit Kindern bewohnt. Das Feuer drohte auch auf die Dachstühle der unmittelbar benachbarten, viel größeren Wohnhäuser überzugreifen. Mit 50 Rettungskräften kämpfte die Feuerwehr gegen die Flammen. Dabei wurde auch eine Drehleiter eingesetzt.

Nachlöscharbeiten waren aufwändig

So sieht der bis Sonntagabend bewohnte Anbau jetzt aus. „Brandstelle beschlagnahmt. Betreten polizeilich verboten“, steht an einer Absperrung an der Hauptstraße in Bochum.
So sieht der bis Sonntagabend bewohnte Anbau jetzt aus. „Brandstelle beschlagnahmt. Betreten polizeilich verboten“, steht an einer Absperrung an der Hauptstraße in Bochum. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Nach einer Stunde war der Brand unter Kontrolle, teilte die Feuerwehr mit. „Die Nachlöscharbeiten waren zeitaufwändig“, berichtet Feuerwehrchef Simon Heußen. „Große Teile des Daches mussten abgerissen werden, um alle Glutnester freizulegen und abzulöschen.“ Der Rauch war so stark, dass die Einsatzkräfte nur unter schwerem Atemschutz arbeiten konnten. 20 Geräte wurden eingesetzt.

Als die Feuerwehr eintraf, hatten sich bereits alle Bewohner der Wohnhäuser in Sicherheit gebracht. Das Wohnhaus, dessen Anbau brannte, ist bis auf weiteres unbewohnbar: „Die Bewohner konnten für die Nacht zunächst bei Bekannten unterkommen“, so Heußen. Weil in der ganzen Nacht jederzeit wieder eine sogenannte Rückzündung drohte, verblieb eine Brandwache bis in den Montagmorgen am Brandhaus.

Brandursache wird jetzt von der Polizei Bochum noch geklärt

Weiterer Wohnungsbrand in Weitmar

Zeitgleich zu diesem Einsatz löschte die Feuerwehr auch einen Wohnungsbrand in Weitmar . An der Straße „Am Kuhlenkamp“ war am Sonntag um 21.24 Uhr ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus gemeldet worden.

Als dort hatten die Bewohner das Gebäude bereits verlassen, als die Einsatzkräfte der Feuerwache Wattenscheid und der Freiwilligen Feuerwehren aus Linden und Dahlhausen eintrafen. Niemand wurde verletzt.

In einem Zimmer im dritten Stock waren laut Feuerwehr Möbel in Brand geraten. Das Feuer sei schnell gelöscht worden, berichtete die Feuerwehr. Der Einsatz war um 22.35 Uhr beendet. Auch hier ist die Brandursache laut Polizei noch unklar.

Das Wohnhaus mit dem Anbau ist jetzt polizeilich verriegelt. Keiner darf vorläufig rein, bis die Brandursache geklärt ist. Das ist noch nicht der Fall. Im Laufe des Montags wird das Brandhaus erst einmal von Beamten gesichtet, später kommen Brandsachverständige hinzu.

Auch eine Familie aus einem benachbarten Doppelhaus hat die Nacht zu Montag bei Angehörigen verbracht. Gegen Mitternacht durfte sie kurz zurück in ihr Zuhause, um die wichtigsten Sachen herauszuholen. Wegen der Kohlenmonoxid-Belastung infolge des starken Rauches war es zu riskant, in dem Gebäude dort zu schlafen.

Ein weiterer Bewohner aus einem weiteren Nachbarhaus konnte die Nacht zwar in seinem eigenen Bett verbringen, kam aber kaum zur Ruhe, wie er sagt.