Bochum. Die Klimabewegung ist in Bochum trotz Corona lebendig. Rund 200 Aktivisten von „Fridays for Future“ und anderen demonstrierten in der City.

Zu einer der größten Klima-Demos in Bochum seit Beginn der Corona-Krise im März haben am Freitag eine ganze Reihe höchst unterschiedlicher Gruppierungen aufgerufen. Noch im April hatten sich die Aktivisten eher mit virtuellen Formaten zu Wort gemeldet. Vor dem Hauptbahnhof trafen sich rund 200 Menschen, um für eine Verkehrswende zu demonstrieren. Maren Solmecke, die für die Gruppe „Students for Future“ spricht, sagte: „Wir denken, dass die kommende Kommunalwahl eine Klimawahl sein wird.“

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Bogestra beteiligt sich mit Linienbus

Wohl eine Premiere: Die Bogestra stellte einen Bus (Linie 0, Sonderwagen), der dem Demonstrationszug vorausfuhr. Aktivisten von „Fridays for Future“ hatten zuvor Transparente an das Fahrzeug geklebt. Dort stand etwa: „Klimagerechter ÖPNV geht nur mit Fair“. Ein Novum, dass die Bogestra als kommunales Unternehmen so explizit Flagge zeigt bei einer doch höchst politischen Veranstaltung. Unter den Aufrufenden der Demo befand sich auch die Gewerkschaft Verdi. Einige Teilnehmer und Teilnehmerinnen hatten - auch als deutliches Statement - ihre Fahrräder mitgebracht.

Das gibt es auch nicht jeden Tag: Die Bogestra beteiligt sich mit einem Linienbus bei der Demo für eine andere Klimapolitik.
Das gibt es auch nicht jeden Tag: Die Bogestra beteiligt sich mit einem Linienbus bei der Demo für eine andere Klimapolitik. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Mittlerweile hat sich eine gewisse Routine, doch trotzdem waren die Organisatoren gehalten, die Corona-Regeln vor Beginn der Veranstaltung laut vorzulesen. Die Demonstranten mussten sich in jeweils Zehner-Gruppen zusammenfinden, diese Gruppen wiederum mussten einen Abstand von 1,50 m zueinander einhalten.

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Bündnis Radwende war mit dabei

Erneut mit dabei war auch das Bochum Bündnis „Radwende“, ein Zusammenschluss der unterschiedlichsten Gruppen, darunter ADFC, BUND, VCD und Greenpeace. Sprecher erinnerten daran, dass die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge in den letzten Jahren trotz aller Klimabemühungen auch in Bochum kontinuierlich gestiegen ist. Auf einem auf der Demo verteilten Flugblatt erinnerte Radwende an das von der Stadt selbst definierte Ziel, „den Radverkehrsanteil bis zum Jahr 2030 auf 20 Prozent zu steigern. Aber: „Das Zielt aufrecht zu erhalten, unterstützen wir. Doch dafür braucht es in bochum eine andere Infrastruktur und Mut zu echten Veränderungen!“, heißt es in dem Flugblatt dazu.

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