Bochum. Rechnerisch durfte Bochum von einem ausgeglichen Haushalt für 2020 ausgehen. Nun fehlen momentan allein 55 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen.

Abgerechnet wird vermutlich erst in ein oder zwei Jahren. Aber schon jetzt deutet sich an, dass Bochum in der Corona-Krise mit Steuerausfällen in beträchtlicher Höhe fertig werden muss. Auf 30 Millionen Euro taxiert Kämmerin Eva Hubbert momentan die Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer – am Ende des Jahres würden dann 164 Millionen Euro statt der kalkulierten 194 Millionen Euro fließen. Immerhin: Der kommunale Solidarpakt von Bund und Land wird dieses Minus vermutlich kompensieren.

Allerdings sei noch nicht absehbar, so die Kämmerin, welche Auswirkungen Corona auf die Gewerbesteuereinnahmen 2021 und 2022 habe. Aktuell fehlen indes nicht nur 30 Millionen Euro. Inklusive Rückzahlungen aus den Vorjahren türme sich das Minus auf 55 Millionen Euro auf. Und für zu viel gezahlte Steuern kommt niemand auf.

Weitere Einnahmeausfälle befürchtet

Derzeit ist die Kämmerei damit beschäftigt, die Auswirkungen von Corona auf die städtischen Tochterunternehmen zu untersuchen. Auch da droht Ungemach. Schon jetzt wird mit großen Verlusten kalkuliert, so erwartet die Bochumer Veranstaltungs GmbH Mindereinnahmen von 4,5 Millionen Euro. Dabei wird es angesichts der Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen bis Ende Oktober wohl nicht bleiben. „Ich gehe davon aus, dass Corona noch einige Bedarfe hervorrufen wird“, so die Kämmerin mit Blick auf die Stadt-Töchter.

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