Bochum. Das Kulturhaus Thealozzi in Bochum muss wegen Corona auf das übliche Ferien-Theatercamp für Kinder verzichten. Zum Glück gibt’s eine Alternative.
Das Kulturhaus Thealozzi hat, wie alle Bochumer freien Kulturträger, stark unter den Corona-Einschränkungen zu leiden. Kein Programm, keine Zuschauer, keine Einnahmen. Nachdem der Betrieb jüngst mit einem Konzert im Hof des alten Schulgebäudes in Stahlhausen behutsam wiederaufgenommen wurde, geht es nun an die Ausgestaltung der Sommerferien. Thealozzi-Sprecher Phil Regener informiert über die geplanten Aktivitäten.
Das Theater-Sommercamp für Kinder ist eine Institution im Thealozzi. Wie sieht es damit aus?
Regener: Unser Kultur-Erlebnis-Camp für Kinder von 8 bis 13 Jahre sollte wie gewohnt im Juli starten, aber daraus wird nichts. Eine langfristige Planung war nicht möglich, die Vorkehrungen, die wegen Corona und der Ansteckungsgefahr getroffen werden müssten, lassen es nicht zu.
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Ist stattdessen etwas Anderes geplant?
Ja. Als Alternative zum Erlebnis-Camp haben wir das Projekt „Geistercamp“ aufgelegt, benannt analog zu den „Geisterspielen“ in der Bundesliga.
Klingt geheimnisvoll. Was steckt dahin?
Vor allem der Wunsch, den Kindern und Jugendlichen, die an früheren Camps im Thealozzi teilgenommen haben, aber auch allen anderen Interessierten, ein Angebot zu machen. Und ihnen so die Möglichkeit zu geben, sich mit dem eigenen Tun, der eigenen Kreativität auseinanderzusetzen.
Wie soll das konkret aussehen?
Angedacht ist ein Recherche-Projekt, in dem nach Präsentationsformen für Veranstaltungen gesucht wird, und zwar unter den zurzeit geltenden Corona-Modalitäten. Das Thema betrifft ja nicht nur unsere, sondern die Vermittlung künstlerischer und darstellender Arbeit mit und für Kinder und Jugendliche in allen Theater- und Veranstaltungshäusern.
Woran ist gedacht?
Es wurde kurzfristig eine interaktive Ausstellung konzipiert, die durch die Projektteilnehmer ergänzt werden soll. Die Grundlage bieten die bisher angebotenen Sparten Medien, Theater, Musik, bildende Kunst, Artistik, Performance. Die Ausstellung soll um neue Materialien, Inhalte und Präsentationen ergänzt werden, etwa mit digitalen oder audiovisuellen Mitteln. Das Ganze wird dann auch online aufbereitet. Eine „Promenade“ unter dem Motto des Camps „Wir sind der Wandel“ wird durch die Ausstellung/Installation führen.
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Wird denn auch praktisch gearbeitet?
Gespickt ist die Ausstellung mit Mitmachaktionen für die Kids, so dass viel Neues entstehen kann. Alles wird dokumentiert und fließt mit ein. Die Eltern haben derweil Gelegenheit, im Open-Air-Kino Filmbeiträge der vergangenen Kultur-Sommer-Camps anzuschauen. Porträt-Fotos im Haus, eine Slide-Show im Foyer und eine Klanginstallation im „Dark Room“ bieten wir ebenfalls an.
>>> Info zum Ferien-Projekt
Das „Geistercamp“ im Thealozzi, Pestalozzistraße 21, ist von Montag, 20. Juli, bis Samstag, 25. Juli, jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Wegen der Corona-Abstandsregeln werden immer nur Gruppen à sechs Personen durch die Stationen der Ausstellung geführt.
Eine Voranmeldung ist erforderlich unter 0234/ 17590 oder info@thealozzi.de