Bochum. Bochum hat viele Jahre auf Pump gelebt. Das Jahr 2019 hat die Stadt zum zweiten Mal in Folge mit einem Plus in Millionenhöhe beendet.

Die gute Kunde kam schon im November 2019. Bochum ist raus aus der Finanzaufsicht. Ein wesentlicher Baustein für diese Entscheidung der Bezirksregierung Arnsberg war der zum zweiten Mal in Folge mit einem Plus abgeschlossene städtische Haushalt.

11,9 Millionen Euro steht als schwarze Zahl unter dem Haushalt 2019, der schon ein Jahr zuvor ein Plus von 11,3 Millionen Euro ausgewiesen hatte. Zuvor hatte es 30 Jahre lang immer ein Minus gegeben. Von 2009 bis 2019 war Bochum gar in der Haushaltssicherung und damit unter besonderer Beobachtung der Kommunalaufsicht.

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Deutlich verbesserte Steuereinnahmen

Den Entwurf zum Jahresabschluss 2019 hat die Verwaltung in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause eingebracht. Deutlich verbessert als bei der Einbringung 2017, damals hat die Kämmerei noch mit Fehlbeträgen in Höhe von 51,5 Millionen Euro kalkuliert, ist das Zahlenwerk vor allem wegen der Mehrerträge bei den Steuern, den Zuweisungen des Landes und den Benutzungs- und Verwaltungsgebühren. Auch die niedrigen Zinsen,die Umsetzung der Haushaltssicherungskonzepts und Optimierungen in der Verwaltung, so die Stadt, haben sich positiv ausgewirkt. Nun steige das zuvor jahrelang schrumpfende Eigenkapital Bochums auch wieder. Die Stadt bleibt zwar weiter hoch verschuldet. Ende 2019 stand sie mit 1,7 Milliarden Euro in der Kreide.

Kassenkredite sind gesunken

Aber gegenüber 2018 sind die Verbindlichkeiten um 33,6 Millionen Euro gesunken. Die Kassenkredite, vergleichbar mit den Überziehungskrediten privater Haushalte, haben sogar 42,8 Millionen Euro abgenommen. Durchschnittlich betrugen die Kassenkredite im Jahr 2019 777,5 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte der Durchschnittswert noch bei 848,1 Millionen Euro gelegen. Auch das, so die Stadt, „spiegelt die positive Gesamtentwicklung wider“.

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Für 2020 hat Kämmerin Eva Hubbert bei der Einbringung des Doppelhaushalts 2020/21 eigentlich mit einer Fortsetzung dieses positiven Trends gerechnet. Indes könnte die Folgen von Corona ihr einen Strich durch die Rechnung machen. Nach jetzigem Stand kostet diese Krise Bochum etwa 30 Millionen Euro.

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